Deutsche Tageszeitung - OECD rechnet mit Einbruch der Weltwirtschaft von bis zu 7,6 Prozent

OECD rechnet mit Einbruch der Weltwirtschaft von bis zu 7,6 Prozent


OECD rechnet mit Einbruch der Weltwirtschaft von bis zu 7,6 Prozent
OECD rechnet mit Einbruch der Weltwirtschaft von bis zu 7,6 Prozent / Foto: ©

Wegen der Coronavirus-Pandemie rechnet die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in diesem Jahr mit einem Einbruch der Weltwirtschaft von bis zu 7,6 Prozent. Die Organisation sprach am Mittwoch von der "schwersten Gesundheits- und Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg". Die Lage in Deutschland bewerten die Experten pessimistischer als die Bundesregierung.

Textgröße ändern:

Die OECD rechnet für ihre Studie zwei Szenarien durch: Im ersten bleibt die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus "unter Kontrolle", im zweiten gibt es eine zweite Infektionswelle. Bei einer kontrollierten Ausbreitung dürfte die Weltwirtschaft demnach in diesem Jahr um sechs Prozent schrumpfen, im schlimmsten Fall sogar um 7,6 Prozent. Für das kommende Jahr erwarten die Ökonomen dann eine mehr oder weniger deutliche Erholung.

Besonders stark getroffen ist laut der Organisation die Eurozone: Bestenfalls dürfte die Wirtschaft hier um 9,1 Prozent schrumpfen, schlimmstenfalls um 11,5 Prozent. Besonders düster bewertet die OECD die Lage in Spanien, Frankreich, Italien und Großbritannien, wo es besonders viele Todesfälle gab.

Deutschland steht mit einem Minus von 6,6 bis 8,8 Prozent zwar vergleichsweise gut da. Die Bundesregierung rechnet aber bisher nur mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 6,3 Prozent und sieht die Lage damit optimistischer. Der OECD gehören 38 Länder an, darunter neben den meisten EU-Staaten auch die USA und Japan.

(A.Stefanowych--DTZ)

Empfohlen

Stahlindustrie am Scheideweg: Länder fordern günstigen Strom und Wasserstoff

Anlässlich des Stahlgipfels in Duisburg haben die elf deutschen Bundesländer mit Stahlstandorten die Bundesregierung dazu aufgefordert, die Voraussetzungen für einen Erhalt der Stahlindustrie in Deutschland zu schaffen. Notwendig seien bezahlbare Energie und ausreichend grüner Wasserstoff, forderten sie am Montag gemeinsam mit der Wirtschaftsvereinigung Stahl und der IG Metall. Zudem seien auch handelspolitische Maßnahmen nötig, um die Hersteller vor billigen Importen zu schützen.

Boeing kündigt mitten in Streik umfangreiche Sparmaßnahmen an

Inmitten des Streiks bei Boeing hat der angeschlagene US-Flugzeugbauer umfangreiche Sparmaßnahmen wie die Beurlaubung von Mitarbeitern und einen Einstellungsstopp angekündigt. Boeing befinde sich derzeit "in einer schwierigen Phase", erklärte der Finanzchef des Konzerns, Brian West, am Montag in einer Mitteilung an die Mitarbeiter. "Dieser Streik gefährdet unsere Erholung bedeutend und wir müssen die notwendigen Maßnahmen ergreifen", damit das Unternehmen liquide bleibe und seine Zukunft nicht gefährdet werde.

Britischer Premier Starmer lobt bei Italien-Besuch Melonis Einwanderungspolitik

Der britische Premierminister Keir Starmer hat bei einem Besuch in Italien den Umgang der ultrarechten Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni mit irregulärer Migration gelobt. Der Sozialdemokrat Starmer sagte am Montag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Rom, Meloni habe "bemerkenswerte Fortschritte bei der Zusammenarbeit mit Ländern entlang der Migrationsrouten erzielt", indem sie "die Ursachen der Migration an der Wurzel angepackt" habe und "gegen die Schlepperbanden vorgegangen" sei.

Stahlindustrie am Scheideweg: Sorge um Standort Deutschland und Arbeitsplätze

Anlässlich des Nationalen Stahlgipfels in Duisburg sind erneut Befürchtungen vor einem schleichenden Niedergang der Branche in Deutschland und einem weitreichenden Arbeitsplatzabbau laut geworden. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) warnte mit Blick auf die Vorgänge beim Industriekonzern Thyssenkrupp vor einem Verschwinden der Stahlindustrie in Deutschland. Die Organisation Germanwatch forderte "verlässliche Zusagen aus der Politik".

Textgröße ändern: