Deutsche Tageszeitung - Bericht: Großbank Unicredit an Commerbank interessiert

Bericht: Großbank Unicredit an Commerbank interessiert


Bericht: Großbank Unicredit an Commerbank interessiert
Bericht: Großbank Unicredit an Commerbank interessiert / Foto: ©

Die italienische Großbank Unicredit plant einem Medienbericht zufolge, die Commerzbank zu übernehmen. Wie die britische "Financial Times" am Donnerstag unter Berufung auf Insider berichtete, bereitet sich Unicredit darauf vor, im Falle eines Scheiterns der Fusionsgespräche zwischen Deutscher Bank und Commerzbank aktiv zu werden. Die italienische Bank wollte den Bericht nicht kommentieren.

Textgröße ändern:

Im Dezember hatte Unicredit-Chef Jean-Pierre Mustier noch erklärt, dass das Finanzinstitut in den nächsten drei bis vier Jahren keine Übernahmen plane. Doch wie die "FT" nun berichtete, könnte Unicredit die Mehrheit an der angeschlagenen Commerzbank übernehmen und sie dann mit ihrer deutschen Tochter HypoVereinsbank zusammenlegen. Dieses neue Geldinstitut könnte sie dann als "nationalen Champion" präsentieren, sagte ein ungenannter Unicredit-Berater.

Berichten zufolge soll Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) die Bildung eines nationalen Bankengiganten befürworten, der auf dem Weltmarkt stärker auftreten könnte. Der deutsche Staat hält seit der Finanzkrise einen Anteil von 15 Prozent an der Commerzbank.

Mitte März hatten Deutsche Bank und Commerzbank erklärt, Sondierungsgespräche über einen möglichen Zusammenschluss zu führen. Bei Gewerkschaften und Finanzexperten stößt eine Fusion aber auf starken Widerstand. Die Betriebsräte fürchten neue Entlassungswellen. Finanzwissenschaftler fürchten eine Bank, die wegen ihrer Größe nicht pleite gehen darf, aber gleichzeitig zu viele offene Baustellen hat, um erfolgreich arbeiten zu können.

Wann die Banken ein Ergebnis ihrer Gespräche verkünden, ist weiter offen. Während der Aufsichtsratschef der Deutschen Bank, Paul Achleitner, bis zum Osterwochenende warten will, bevorzugt die Commerzbank nach AFP-Informationen eine schnelle Bekanntgabe.

(N.Loginovsky--DTZ)

Empfohlen

Verteidigungsministerium will X nicht mehr nutzen - Kanzleramt bleibt präsent

In der Debatte um die Nutzung des Online-Diensts X verfolgt die Bundesregierung keine einheitliche Linie. Das Bundesverteidigungsministerium teilte am Mittwoch mit, die Plattform bis auf weiteres nicht mehr zu nutzen, weil dort der "sachliche Austausch von Argumenten zunehmend erschwert" werde. Das Bundeskanzleramt will die Plattform aber weiterhin nutzen, ebenso das Auswärtige Amt.

Niedersächsischer Landtag stellt Aktivitäten auf X ein

Der niedersächsische Landtag stellt seine Aktivitäten im Kurzbotschaftendienst X von US-Milliardär Elon Musk ein. Das teilte die Landtagsverwaltung am Mittwoch in Hannover mit. "Da Musk seine Plattform dafür nutzt, weltweit seine politische Agenda voranzutreiben, ist es für eine neutrale Institution wie den Landtag nicht länger hinnehmbar, auf X vertreten zu sein", erklärte Landtagspräsidentin Hanna Naber (SPD) zur Begründung der Entscheidung.

Lauterbach zu E-Patientenakte: Werden Probleme bis zum bundesweiten Start lösen

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat versichert, dass bis zum bundesweiten Start der elektronischen Patientenakte (ePA) alle bekannten Sicherheitsmängel behoben sein werden. "Wir werden beim bundesweitem Rollout alle Probleme gelöst haben", sagte er am Mittwoch in Berlin. Dazu gehörten auch die vom Chaos Computer Club (CCC) benannten Sicherheitsprobleme. "Die Sicherheit der ePA für alle hat für uns oberste Priorität."

Bundesnetzagentur: Über 150.000 Beschwerden wegen Rufnummermissbrauchs

Die Bundesnetzagentur hat im vergangenen Jahr deutlich mehr Beschwerden über Rufnummernmissbrauch erhalten. Wie die Bonner Behörde am Mittwoch mitteilte, liefen insgesamt 154.624 Beschwerden ein und damit knapp 11.600 mehr als 2023. Der Großteil davon geht auf unerwünschte oder betrügerische SMS- und Messengernachrichten zurück.

Textgröße ändern: