Deutsche Tageszeitung - Tausende Bauern wollen Donnerstag in Münster wegen strenger Düngeregeln demonstrieren

Tausende Bauern wollen Donnerstag in Münster wegen strenger Düngeregeln demonstrieren


Tausende Bauern wollen Donnerstag in Münster wegen strenger Düngeregeln demonstrieren
Tausende Bauern wollen Donnerstag in Münster wegen strenger Düngeregeln demonstrieren / Foto: ©

Tausende Landwirte wollen am Donnerstag auf dem Domplatz in Münster wegen der geplanten strengeren Düngeverordnung demonstrieren. Erwartet würden rund 6000 Bauern vor allem aus Nordrhein-Westfalen, aber auch aus Niedersachsen, Hessen, Bayern und Mecklenburg-Vorpommern, teilte der Rheinische Landwirtschafts-Verband am Montag mit. Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) wird eine Rede halten.

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Die Bundesregierung arbeitet derzeit an strengeren Vorgaben für die Düngung der Felder. Sie kommt damit einer Aufforderung der EU-Kommission nach, die Deutschland mit Strafzahlungen droht, sollte die Nitratbelastung im Grundwasser nicht schneller und stärker sinken als bislang geplant.

Beim Düngen gelangt Nitrat in die Umwelt, was potenziell schädlich für Mensch und Natur ist. Belastetes Wasser ist vor allem für Säuglinge gefährlich. Wasserverbände und Umweltorganisationen warnen, dass durch die Wasseraufbereitung Kostensteigerungen für Verbraucher drohen.

Die Kommission fordert Änderungen unter anderem bei den Sperrzeiten für das Aufbringen von Festmist sowie für den Einsatz von Düngemitteln auf Grünland. Es gehe auch um Hanglagen, wo Dünger stärker ausgewaschen werde, ergänzte am Montag ein Sprecher des Bundesumweltministeriums.

Es gehe nicht nur um Kosten für eine Branche, sondern um Kosten für die gesamte Gesellschaft, sagte der Ministeriumssprecher. Klöckners Sprecherin wiederum betonte am Montag, eine Änderung der Düngeverordnung gehe "nicht gegen, nur mit den Bauernfamilien".

Der Rheinische Landwirtschafts-Verband erklärte am Montag, ob Ackerbau oder Tierhaltung, ob konventionell oder ökologisch, die gesamte Landwirtschaft stehe vor einer "riesigen Herausforderung". Viele Bauernfamilien seien besorgt. Sie befürchteten zusätzliche kostentreibende Auflagen. Der Verband betonte, es komme darauf an, im Dialog mit Politik und Gesellschaft gemeinsam Wege zu finden.

(W.Uljanov--DTZ)

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