Deutsche Tageszeitung - Hunderte Menschen protestieren in Frankreich gegen Expansionspläne von Amazon

Hunderte Menschen protestieren in Frankreich gegen Expansionspläne von Amazon


Hunderte Menschen protestieren in Frankreich gegen Expansionspläne von Amazon
Hunderte Menschen protestieren in Frankreich gegen Expansionspläne von Amazon / Foto: ©

In mehreren französischen Städten hat es am Samstag Proteste gegen Expansionspläne des Online-Riesen Amazon gegeben. Rund 800 Menschen versammelten sich nach Polizeiangaben allein in der Gemeinde Fournès in der Nähe des Weltkulturerbes Pont du Gard in Südfrankreich. Dort will der US-Versandhändler ein neues Logistiklager bauen.

Textgröße ändern:

"Stop Amazon" und "Weder hier noch anderswo" stand auf den Plakaten der Protestierenden, die einem Aufruf mehrerer Verbände gefolgt waren. Mit einer Menschenkette zeigten die Demonstranten die Dimensionen des Projektes auf. Bunte aneinandergereihte Luftballons in einer Länge von 18 Metern verdeutlichten außerdem die Höhe des geplanten Gebäudes.

"Seit zwei Jahren kämpfen die Bürger von Fournès und der Umgebung gegen den Bau eines riesigen Amazon-Lagers", sagte der Sprecher der Aktivistengruppe Attac, Raphaël Pradeau, der Nachrichtenagentur AFP. Sie hätten es bisher zumindest geschafft, "das Projekt dank juristischer Einsprüche zu verlangsamen".

Auch in Augny und Ensisheim im Osten des Landes gingen Menschen auf die Straße. In Carquefou, einem Vorort von Nantes, nahmen rund 200 Menschen an einer Kundgebung vor einem Amazon-Logistiklager teil. "Wir prangern an, dass Amazon mehr Arbeitsplätze vernichtet als schafft", sagte die Sprecherin des Zusammenschluss, der zu den Protesten aufgerufen hatte.

(N.Loginovsky--DTZ)

Empfohlen

Stahlindustrie am Scheideweg: Länder fordern günstigen Strom und Wasserstoff

Anlässlich des Stahlgipfels in Duisburg haben die elf deutschen Bundesländer mit Stahlstandorten die Bundesregierung dazu aufgefordert, die Voraussetzungen für einen Erhalt der Stahlindustrie in Deutschland zu schaffen. Notwendig seien bezahlbare Energie und ausreichend grüner Wasserstoff, forderten sie am Montag gemeinsam mit der Wirtschaftsvereinigung Stahl und der IG Metall. Zudem seien auch handelspolitische Maßnahmen nötig, um die Hersteller vor billigen Importen zu schützen.

Boeing kündigt mitten in Streik umfangreiche Sparmaßnahmen an

Inmitten des Streiks bei Boeing hat der angeschlagene US-Flugzeugbauer umfangreiche Sparmaßnahmen wie die Beurlaubung von Mitarbeitern und einen Einstellungsstopp angekündigt. Boeing befinde sich derzeit "in einer schwierigen Phase", erklärte der Finanzchef des Konzerns, Brian West, am Montag in einer Mitteilung an die Mitarbeiter. "Dieser Streik gefährdet unsere Erholung bedeutend und wir müssen die notwendigen Maßnahmen ergreifen", damit das Unternehmen liquide bleibe und seine Zukunft nicht gefährdet werde.

Britischer Premier Starmer lobt bei Italien-Besuch Melonis Einwanderungspolitik

Der britische Premierminister Keir Starmer hat bei einem Besuch in Italien den Umgang der ultrarechten Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni mit irregulärer Migration gelobt. Der Sozialdemokrat Starmer sagte am Montag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Rom, Meloni habe "bemerkenswerte Fortschritte bei der Zusammenarbeit mit Ländern entlang der Migrationsrouten erzielt", indem sie "die Ursachen der Migration an der Wurzel angepackt" habe und "gegen die Schlepperbanden vorgegangen" sei.

Stahlindustrie am Scheideweg: Sorge um Standort Deutschland und Arbeitsplätze

Anlässlich des Nationalen Stahlgipfels in Duisburg sind erneut Befürchtungen vor einem schleichenden Niedergang der Branche in Deutschland und einem weitreichenden Arbeitsplatzabbau laut geworden. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) warnte mit Blick auf die Vorgänge beim Industriekonzern Thyssenkrupp vor einem Verschwinden der Stahlindustrie in Deutschland. Die Organisation Germanwatch forderte "verlässliche Zusagen aus der Politik".

Textgröße ändern: