Frankreich durch Corona tief in die Rezession gerutscht
Durch die Corona-Pandemie ist Frankreich in die schwerste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg gerutscht: Die Wirtschaftsleistung brach im Corona-Jahr 2020 um 8,3 Prozent ein, wie das nationale Statistikamt Insee am Freitag aufgrund erster Berechnungen in Paris mitteilte. Der Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) war damit etwas geringer als erwartet.
Die Statistiker und die französische Nationalbank Banque de France hatten mit einem Minus von bis zu neun Prozent gerechnet, die Regierung sogar mit minus elf Prozent.
Haushaltsminister Olivier Dussopt begrüßte die Zahlen deshalb. Sie zeigten die "Widerstandsfähigkeit" der französischen Wirtschaft, schrieb er auf dem Kurzbotschaftendienst Twitter. Dazu habe auch das Corona-Hilfspaket im Umfang von 100 Milliarden Euro beigetragen. Experten zufolge halfen auch die weniger strikten Vorgaben im zweiten Lockdown zwischen November und Mitte Dezember.
Zum Vergleich: Die deutsche Wirtschaftsleistung war im vergangenen Jahr um fünf Prozent geschrumpft, die Spaniens um elf Prozent. In diesem Jahr rechnet die französische Regierung mit einem Wachstum von sechs Prozent. Experten halten dies allerdings für zu optimistisch. Sie verweisen auf den möglichen neuen Lockdown, über den die Regierung derzeit berät.
(N.Loginovsky--DTZ)