Deutsche Tageszeitung - BDI warnt vor Ausweitung des Lockdowns

BDI warnt vor Ausweitung des Lockdowns


BDI warnt vor Ausweitung des Lockdowns
BDI warnt vor Ausweitung des Lockdowns / Foto: ©

Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, hat vor einer Ausweitung des Lockdowns gewarnt. Es sei unklar, ob das "komplette Runterfahren" der Wirtschaft überhaupt dazu beitrage, das Infektionsgeschehen in den Griff zu bekommen, der Schaden jedoch "wäre gewaltig", sagte Russwurm dem "Handelsblatt" vom Freitag.

Textgröße ändern:

"Wenn die Produktion für drei oder vier Wochen stillgelegt würde, müsste man die gleiche Zeit für das Hochfahren verwenden", sagte Russwurm weiter. Das werde das Wirtschaftswachstum im Land belasten: "Dann reden wir ganz schnell über eine negative Wachstumszahl des BIP für das Gesamtjahr." Außerdem seien Kettenreaktionen in ganz Europa die Folge.

Die Bundesregierung rechnet für 2021 mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 3,0 Prozent - im Corona-Jahr 2020 war die Wirtschaft um 5,0 Prozent eingebrochen. Im Herbst allerdings hatte sich die Regierung für 2021 noch optimistischer gezeigt und war von einem BIP-Plus von 4,4 Prozent ausgegangen.

Der BDI hatte zum Jahresbeginn ein Wachstum von 3,5 Prozent für 2021 prognostiziert. An dieser Prognose halte der Verband auch fest, sagte Russwurm. Möglich sei das aber nur, "wenn unsere internationalen Lieferketten halten, die EU-Binnengrenzen offen bleiben und die Produktion in den Industriebetrieben weiterläuft".

(O.Tatarinov--DTZ)

Empfohlen

Stahlindustrie am Scheideweg: Länder fordern günstigen Strom und Wasserstoff

Anlässlich des Stahlgipfels in Duisburg haben die elf deutschen Bundesländer mit Stahlstandorten die Bundesregierung dazu aufgefordert, die Voraussetzungen für einen Erhalt der Stahlindustrie in Deutschland zu schaffen. Notwendig seien bezahlbare Energie und ausreichend grüner Wasserstoff, forderten sie am Montag gemeinsam mit der Wirtschaftsvereinigung Stahl und der IG Metall. Zudem seien auch handelspolitische Maßnahmen nötig, um die Hersteller vor billigen Importen zu schützen.

Boeing kündigt mitten in Streik umfangreiche Sparmaßnahmen an

Inmitten des Streiks bei Boeing hat der angeschlagene US-Flugzeugbauer umfangreiche Sparmaßnahmen wie die Beurlaubung von Mitarbeitern und einen Einstellungsstopp angekündigt. Boeing befinde sich derzeit "in einer schwierigen Phase", erklärte der Finanzchef des Konzerns, Brian West, am Montag in einer Mitteilung an die Mitarbeiter. "Dieser Streik gefährdet unsere Erholung bedeutend und wir müssen die notwendigen Maßnahmen ergreifen", damit das Unternehmen liquide bleibe und seine Zukunft nicht gefährdet werde.

Britischer Premier Starmer lobt bei Italien-Besuch Melonis Einwanderungspolitik

Der britische Premierminister Keir Starmer hat bei einem Besuch in Italien den Umgang der ultrarechten Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni mit irregulärer Migration gelobt. Der Sozialdemokrat Starmer sagte am Montag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Rom, Meloni habe "bemerkenswerte Fortschritte bei der Zusammenarbeit mit Ländern entlang der Migrationsrouten erzielt", indem sie "die Ursachen der Migration an der Wurzel angepackt" habe und "gegen die Schlepperbanden vorgegangen" sei.

Stahlindustrie am Scheideweg: Sorge um Standort Deutschland und Arbeitsplätze

Anlässlich des Nationalen Stahlgipfels in Duisburg sind erneut Befürchtungen vor einem schleichenden Niedergang der Branche in Deutschland und einem weitreichenden Arbeitsplatzabbau laut geworden. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) warnte mit Blick auf die Vorgänge beim Industriekonzern Thyssenkrupp vor einem Verschwinden der Stahlindustrie in Deutschland. Die Organisation Germanwatch forderte "verlässliche Zusagen aus der Politik".

Textgröße ändern: