Deutsche Tageszeitung - Studie: Gebäudesektor könnte zehntausende Jobsuchende in Corona-Krise auffangen

Studie: Gebäudesektor könnte zehntausende Jobsuchende in Corona-Krise auffangen


Studie: Gebäudesektor könnte zehntausende Jobsuchende in Corona-Krise auffangen
Studie: Gebäudesektor könnte zehntausende Jobsuchende in Corona-Krise auffangen / Foto: ©

Der Gebäudesektor braucht trotz Corona-Krise Fachkräfte - und kann einer Studie zufolge zahlreiche Erwerbspersonen auffangen, die wegen der Pandemie in anderen Branchen keinen Job finden. Nach einer am Dienstag veröffentlichten Hochrechnung des Wirtschaftsforschungsunternehmens Prognos werden in Deutschland 2021 und 2022 Corona-bedingt voraussichtlich insgesamt rund 650.000 Erwerbstätige weniger nachgefragt. Bis zu 146.000 von ihnen könnten als Branchen- und Jobwechsler im Gebäudesektor arbeiten.

Textgröße ändern:

Da die Gebäudebranche von der Krise kaum betroffen sei, bleibe die Fachkräftenachfrage stabil, heißt es in der vom Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle (BuVEG) und vom Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) beauftragten Studie. "Erwerbspersonen, die anderweitig weniger nachgefragt oder sogar arbeitslos werden", seien demnach "zusätzliches Potenzial" für den Sektor. Dieser umfasst laut BuVEG neben Maurern und Malern auch die Bereiche Elektrotechnik und Logistik, das Ingenieurswesen, IT- und Bürokräfte.

Die Branchenverbände führten die enorme Fachkräftenachfrage trotz Pandemie in erster Linie auf die deutsche Klimapolitik und die hohen Treibhausgasemissionen in Gebäuden zurück. "Die Klimaschutzziele in Deutschland erfordern umfangreiche Investitionen in die Gebäudemodernisierung", erklärte BEE-Präsidentin Simone Peter. "Das Potenzial für heimische Wertschöpfung und eine erhebliche beschäftigungspolitische Offensive ist entsprechend groß."

Um pandemiebedingte Arbeitslosigkeit abzufedern, müssten Fachkräfte passgenau für Jobs im Gebäudesektor umgeschult und qualifiziert werden, forderte BuVEG-Geschäftsführer Jan Peter Hinrichs. Außerdem "brauchen wir Maßnahmen, um die neuen Fachkräfte langfristig zu binden".

(O.Tatarinov--DTZ)

Empfohlen

China: Wirtschaft im dritten Quartal um 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gewachsen

Chinas Wirtschaft ist nach Angaben aus Peking im dritten Quartal um 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt sei im dritten Quartal "um 4,6 Prozent" gestiegen, erklärte das Nationale Statistikamt am Freitag und verwies auf ein "kompliziertes und schwerwiegendes externes Umfeld" und "neue Probleme bei der inländischen wirtschaftlichen Entwicklung". Es handelt sich um das schwächste Wachstum der letzten eineinhalb Jahre.

Studie zu Pilotprojekt Viertagewoche wird in Düsseldorf präsentiert

Seit Anfang des Jahres lief sechs Monate lang das Pilotprojekt Viertagewoche in Deutschland - am Freitag (11.00 Uhr) werden die Ergebnisse der begleitenden wissenschaftlichen Studie in Düsseldorf präsentiert. Untersucht wurden etwa die Auswirkungen der Arbeitszeitverkürzung auf die Gesundheit der Beschäftigten oder auf ihre Produktivität. Dafür führten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Interviews, werteten Fitnesstracker aus und testeten Haarproben auf das Stresshormon Cortisol.

Tarifgespräche in der Geld- und Werttransportbranche erneut gescheitert

In den von Streiks begleiteten Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im Geld- und Werttransportgewerbe sind die Gespräche zwischen der Gewerkschaft Verdi und den Arbeitgebern erneut gescheitert. Wie beide Seiten am Donnerstag mitteilten, beendete der Arbeitgeberverband BDGW die eigentlich bis Freitag angesetzten Gespräche bereits am Donnerstag nach kurzer Zeit. Verdi hatte parallel zu den Gesprächen zum Ausstand am Donnerstag und Freitag aufgerufen.

US-Finanzministerin: Trumps Zollpläne "völlig fehlgeleitet"

US-Finanzministerin Janet Yellen hält die Pläne des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump für drastische Zollerhöhungen auf Importe für "völlig fehlgeleitet". In am Donnerstag vorab verbreiteten Auszügen einer Rede, die sie in New York halten wollte, wendet sich Yellen entschieden gegen die wirtschaftspolitischen Pläne des Republikaners, der bei der Präsidentschaftswahl am 5. November wiedergewählt werden will.

Textgröße ändern: