Deutsche Tageszeitung - Keine Einigung bei WTO auf Aussetzen von geistigen Eigentumsrechten für Impfstoffe

Keine Einigung bei WTO auf Aussetzen von geistigen Eigentumsrechten für Impfstoffe


Keine Einigung bei WTO auf Aussetzen von geistigen Eigentumsrechten für Impfstoffe
Keine Einigung bei WTO auf Aussetzen von geistigen Eigentumsrechten für Impfstoffe / Foto: ©

Die Mitglieder der Welthandelsorganisation (WTO) haben sich am Donnerstag nicht auf eine Ausnahmeregelung zum Schutz geistigen Eigentums für Corona-Impfstoffe einigen können. Das erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus dem Umfeld der Organisation nach einer WTO-Tagung des Rats für handelsbezogene geistige Eigentumsrechte (Trips) in Genf am Donnerstag. Der Vorstoß ging auf Indien und Südafrika zurück. Auch Menschenrechtsgruppen hatten eine vorübergehende Ausnahmeregelung gefordert, um Menschen weltweit den Zugang zu Corona-Impfstoffen zu ermöglichen.

Textgröße ändern:

Den Angaben zufolge einigten sich die WTO-Mitglieder darauf, das Thema auf die nächste Trips-Ratssitzung zu verschieben, "um eine gründlichere Prüfung des Antrags auf eine Ausnahmeregelung zu ermöglichen". Bei den Verhandlungen am Donnerstag in Genf berieten die WTO-Mitglieder über Vorschläge, bestimmte Verpflichtungen des Trips-Abkommens aufzuheben. Diese betreffen die Vorsorge, Eindämmung und Behandlung von Covid-19.

Die WTO hatte nach eigenen Angaben am Mittwoch eine von 900.000 Menschen unterzeichnete Online-Petition mit der Forderung nach einer Aussetzung der Eigentumsrechte erhalten. Eingereicht wurde sie von der Aktivistengruppe Avaaz. "Patente sollten aufgehoben werden, technologisches Wissen sollte frei und offen geteilt werden und ein Profitieren von dieser Pandemie verboten werden", hieß es darin.

Die Unterzeichner forderten, dass die Ausnahmeregelung so lange beibehalten wird, "bis weltweit eine flächendeckende Impfung erfolgt und die Mehrheit der Weltbevölkerung geimpft ist". Während besonders Entwicklungsländer den Vorschlag unterstützten, wurde er von Staaten mit erfolgreichen Pharmaunternehmen abgelehnt. Schon während der informellen Gespräche in den vergangenen Wochen hatten sich Japan, die USA und die EU gegen den Text ausgesprochen. Sie hoben dabei insbesondere die finanziellen Anstrengungen der Pharmakonzerne hervor.

Anlässlich der WTO-Tagung in Genf hatten Amnesty International und Human Rights Watch (HRW) erklärt, dass die Aussetzung der Eigentumsrechte die schnelle und erschwingliche Herstellung von Impfstoffen erleichtern würde.

(W.Uljanov--DTZ)

Empfohlen

Ex-Diktator von Suriname im Alter von 79 Jahren gestorben

Der frühere surinamische Diktator und später gewählte Präsident Desi Bouterse ist nach Regierungsangaben im Alter von 79 Jahren gestorben. Der amtierende Staatschef des südamerikanischen Landes, Chan Santokhi, sprach Bouterses Angehörigen am Mittwoch sein "aufrichtiges Beileid" aus und rief dessen Anhänger dazu auf, "Würde und Ruhe zu bewahren, den Frieden und die Ordnung aufrechtzuerhalten und im Geiste dieser besonderen Tage zu beten". Bouterse hatte vor seinem Tod versteckt gelebt: Er war vor der Strafverfolgung nach einer Verurteilung wegen der Tötung politischer Gegner geflüchtet.

Aserbaidschanisches Passagierflugzeug in Kasachstan abgestürzt - 28 Überlebende

In Kasachstan ist ein aserbaidschanisches Passagierflugzeug mit 67 Menschen an Bord abgestürzt. Nach jüngsten Angaben des kasachischen Katastrophenschutzministeriums überlebten 28 Menschen den Absturz am Mittwoch, zur genauen Opferzahl wurden zunächst keine Angaben gemacht. Laut dem kasachischen Verkehrsministerium hatte sich die Linienmaschine der staatlichen aserbaidschanischen Fluggesellschaft Azerbaijan Airlines auf dem Weg von Aserbaidschans Hauptstadt Baku nach Grosny in der russischen Teilrepublik Tschetschenien befunden.

American Airlines setzt wegen technischen Problems kurzzeitig alle US-Flüge aus

Die US-Fluggesellschaft American Airlines hat wegen eines technischen Problems am Dienstag vorübergehend alle Flüge innerhalb der Vereinigten Staaten ausgesetzt. American Airlines habe am Morgen "ein technisches Problem" gemeldet und beantragt, dass alle Flüge am Boden bleiben sollten, teilte Bridgett Frey von der US-Luftfahrtbehörde FAA mit. Diese Maßnahme sei inzwischen wieder aufgehoben worden.

Verivox: Preise für Solaranlagen in zwölf Monaten um zehn Prozent gesunken

Solaranlagen für das Eigenheim werden immer günstiger: Der durchschnittliche Preis für Einfamilienhaus-Photovoltaikanlagen sank nach Angaben der Vergleichsportale Verivox und Selfmade Energy innerhalb der letzten zwölf Monate um rund zehn Prozent. Damit habe sich dieser Preis um über 1650 Euro verbilligt, erklärte Verivox am Dienstag.

Textgröße ändern: