Deutsche Tageszeitung - Steigende Corona-Infektionszahlen belasten Konsumklima

Steigende Corona-Infektionszahlen belasten Konsumklima


Steigende Corona-Infektionszahlen belasten Konsumklima
Steigende Corona-Infektionszahlen belasten Konsumklima / Foto: ©

Die Erholung des Konsumklimas in Deutschland ist vorerst gestoppt: Nach drei starken Anstiegen in Folge sinke der Indikator "spürbar", wie das Marktforschungsinstitut GfK in Nürnberg am Freitag mitteilte. Die Konjunkturerwartung und die Anschaffungsneigung der Verbraucher legten zwar noch zu, ihre Einkommenserwartung aber verschlechterte sich. Die GfK prognostizierte daher für September einen Wert von minus 1,8 Punkten und damit 1,6 Punkte weniger als im August.

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Die Marktforscher werteten für die aktuelle Erhebung die Angaben von rund 2000 Verbrauchern aus. Wegen der Coronavirus-Pandemie war das Konsumklima für Mai auf einen historischen Tiefpunkt abgestürzt - seit Juni ging es aber wieder aufwärts.

Das Absinken des Konsumklimas im September erklärte GfK-Experte Rolf Bürkl mit steigenden Corona-Infektionszahlen und der Furcht vor einer Verschärfung der Einschränkungen. Die Mehrwertsteuersenkung könne die Konsumneigung zwar stützen, aber derzeit "noch keine stärkeren Impulse verleihen".

Besonders deutlich zeigt sich laut GfK die Verunsicherung bei der Einkommenserwartung, die nach drei Anstiegen in Folge im August wieder spürbare Einbußen erlitten habe. Der Indikator sank nach einem Minus von 5,8 Punkten auf 12,8 Punkte - ein Minus von gut 37 Punkten gegenüber dem Vorjahreswert. Der Anstieg der Sparneigung signalisiere ebenfalls zunehmende Verunsicherung und belaste das Konsumklima.

Im Gegensatz zu den Einkommensaussichten stieg die Anschaffungsneigung um 1,2 Punkte, wie die GfK weiter mitteilte. Mit aktuell 43,7 Punkten liege der Indikator nur noch gut fünf Zähler unter dem Wert des Vorjahres.

Die Konjunkturaussichten der Verbraucher legten im August ebenfalls zum vierten Mal in Folge zu, allerdings auch nur noch gering um 1,1 Punkte. Der Indikator kletterte damit auf 11,7 Punkte. Ein besserer Wert war zuletzt mit 14,8 Punkten im November 2018 gemessen worden.

(L.Møller--DTZ)

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