Deutsche Tageszeitung - FIFA-Wahl: Infantino einziger Kandidat

FIFA-Wahl: Infantino einziger Kandidat


FIFA-Wahl: Infantino einziger Kandidat
FIFA-Wahl: Infantino einziger Kandidat / Foto: © SID

Trotz der fehlenden Unterstützung durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) wird an einer weiteren Amtszeit von Präsident Gianni Infantino an der Spitze des Weltverbands FIFA kein Weg vorbeiführen. Wie die FIFA am Donnerstag mitteilte, ist bis zum Ende der Bewerbungsfrist am Mittwoch erwartungsgemäß keine weitere Kandidatur eingegangen.

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Bei der Präsidentenwahl im März 2023 in Kigali/Ruanda haben alle 211 FIFA-Mitgliedsländer jeweils eine Stimme. Obwohl dem seit 2016 im Amt befindlichen Infantino diverse Verfehlungen zur Last gelegt werden, gilt die Wiederwahl des Schweizers als sicher. Die Kontinentalverbände aus Südamerika, Asien, Afrika und Ozeanien haben bereits ihre Unterstützung für Infantino signalisiert.

Bereits 2019 war der Nachfolger von Joseph S. Blatter ohne einen Kontrahenten im Amt bestätigt worden. Sollte der 52-Jährige erneut gewählt werden, würde er in seine letzte Amtszeit gehen. Mehr als zwölf Jahre an der FIFA-Spitze lässt die Satzung nicht zu.

Infantino steht aufgrund einer stetig wachsenden Zahl von Skandalen und Kontroversen seit langer Zeit in der Kritik. In der Schweiz läuft nach wie vor ein Strafverfahren gegen den FIFA-Boss, der mittlerweile teilweise in Katar lebt.

Der DFB hat Infantino die Gefolgschaft verweigert und ein eindeutiges Zeichen gesetzt. Der größte Einzelsportverband der Welt verkündete bereits am Mittwoch, Infantino auf dem Weg zu seiner Wiederwahl nicht zu unterstützen und nominierte keinen Kandidaten.

Dieser Schritt weist dem DFB eine Oppositionsrolle zu. Dessen ist sich Bernd Neuendorf bewusst. "Tatsache ist: Viele Verbände haben ihre Unterstützung für den amtierenden Präsidenten Gianni Infantino bereits signalisiert", sagte der DFB-Präsident: "Dennoch wollen wir mit dieser Entscheidung zum Ausdruck bringen, dass wir uns seitens der FIFA ein deutlicheres Bekenntnis für die Menschenrechte sowie ein größeres Engagement in humanitären Fragen gewünscht hätten."

(A.Nikiforov--DTZ)