Deutsche Tageszeitung - China begrüßt Ausschluss von Demokratieaktivist Wong von Hongkong-Wahlen

China begrüßt Ausschluss von Demokratieaktivist Wong von Hongkong-Wahlen


China begrüßt Ausschluss von Demokratieaktivist Wong von Hongkong-Wahlen
China begrüßt Ausschluss von Demokratieaktivist Wong von Hongkong-Wahlen / Foto: ©

China hat den Ausschluss des Hongkonger Demokratieaktivisten Joshua Wong von den bevorstehenden Wahlen in Hongkong begrüßt. Wong sei "einer der Hauptschuldigen", die das Prinzip "ein Land - zwei Systeme" infrage stellten, erklärte der chinesische Regierungsvertreter Yang Guang am Mittwoch. Der Aktivist sei "wiederholt vor ausländischen Mächten zu Boden gekrochen, um für Mitgefühl und Einmischung zu betteln".

Textgröße ändern:

Die Hongkonger Wahlbehörde hatte am Dienstag Wongs Nominierung für die Kommunalwahl im November als ungültig eingestuft und ihm als einzigem Kandidaten eine Kandidatur verweigert. Die Wahlleiterin schrieb in ihrer Begründung, der Aktivist setze sich für eine "Selbstbestimmung" der chinesischen Sonderverwaltungszone ein, was im Widerspruch zu den Gesetzen Hongkongs stehe.

Wong sprach nach der Entscheidung von "Zensur" sowie einer "politischen Aussiebung" und warf der Hongkonger Regierung vor, "eine von Peking weitergereichte politische Mission" zu führen. Er werde seiner politischen Rechte beraubt, kritisierte der 23-Jährige.

Wong und seine Partei Demosisto hatten bislang bestritten, die Unabhängigkeit Hongkongs zu unterstützen. Stattdessen befürworten sie nach eigenen Angaben eine "Selbstbestimmung" Hongkongs sowie ein Referendum, in dem die Hongkonger Bevölkerung entscheiden könne, wie sie regiert werden wolle.

Die frühere britische Kronkolonie wird seit rund fünf Monaten von Massenprotesten erschüttert. Die Demonstrationen in der Finanzmetropole hatten sich anfänglich gegen ein geplantes Gesetz gerichtet, das Überstellungen von Verdächtigen an Festland-China ermöglichen sollte. Mittlerweile richten sie sich generell gegen die pro-chinesische Führung in Hongkong und die Einschränkung der Demokratie.

Wong ist einer der prominentesten Demokratieaktivisten Hongkongs. Er wurde 2014 durch die "Regenschirm"-Protestbewegung bekannt.

(S.A.Dudajev--DTZ)

Empfohlen

Frankreich: Mehr als 100.000 Menschen protestieren gegen rechtsgerichteten Premier

In Frankreich haben am Samstag nach Angaben des Innenministeriums mehr als 100.000 Menschen gegen die Ernennung des neuen rechtsgerichteten Premierministers Michel Barnier demonstriert. Allein in Paris waren es demnach 26.000. Aber auch in vielen anderen Städten wie Nantes, Nizza, Marseille und Straßburg gingen die Menschen gegen die Regierungsübernahme durch den 73-jährigen Konservativen auf die Straße. Die Wut der Demonstrierenden richtete sich auch gegen Präsident Emmanuel Macron.

Tausende in Israel demonstrieren erneut für Abkommen für Freilassung der Geiseln

Genau elf Monate nach dem beispiellosen Angriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel sind dort erneut tausende Menschen für ein Abkommen über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung aller Geiseln auf die Straße gegangen. Unter den Teilnehmern der Kundgebungen in Tel Aviv, Jerusalem und anderen Städten waren am Samstag auch Angehörige der immer noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln.

Niedrige Wahlbeteiligung: Präsidentschaftswahl in Algerien zu Ende gegangen

Nach einer einstündigen Verlängerung ist die Präsidentschaftwahl in Algerien am Samstag zu Ende gegangen. Statt wie geplant um 20.00 Uhr schlossen die Wahllokale in dem nordafrikanischen Land angesichts einer sehr niedrigen Wahlbeteiligung erst um 21.00 Uhr Ortszeit (22.00 Uhr MESZ).

Großdemo für "Freiheit" nach Sperrung des Onlinediensts X in Brasilien

Nach der Sperrung des Onlinedienstes X in Brasilien sind in dem südamerikanischen Land am Samstag tausende Demonstranten auf die Straße gegangen. Die Kundgebung in der Wirtschaftsmetropole São Paulo fand am brasilianischen Unabhängigkeitstag als Gegenveranstaltung zu einer offiziellen Parade in der Hauptstadt Brasília mit dem linksgerichteten Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva statt. Dessen rechtsextremer Amtsvorgänger Jair Bolsonaro unterstützte den Protestmarsch in São Paulo.

Textgröße ändern: