Deutsche Tageszeitung - Erneute Corona-Ausgangsbeschränkungen in Katalonien - Großbritannien öffnet Pubs

Erneute Corona-Ausgangsbeschränkungen in Katalonien - Großbritannien öffnet Pubs


Erneute Corona-Ausgangsbeschränkungen in Katalonien - Großbritannien öffnet Pubs
Erneute Corona-Ausgangsbeschränkungen in Katalonien - Großbritannien öffnet Pubs / Foto: ©

Während in Europa vielerorts die wegen der Corona-Pandemie verhängten Einschränkungen des öffentlichen Lebens gelockert werden, haben spanische Behörden erneut lokale Beschränkungen angeordnet. Die Region Katalonien riegelte am Samstag angesichts eines deutlichen Anstiegs der Ansteckungen die Gegend um die Stadt Lérida weitgehend ab. In England strömten die Menschen derweil in die frisch wieder eröffneten Pubs.

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Es sei ein "sehr deutlicher Anstieg" von Ansteckungen bestätigt worden, sagte Kataloniens Regionalpräsident Quim Torra vor Reportern. Für die insgesamt 200.000 Einwohner der Stadt Lérida und der umliegenden Gebiete in der Gegend Segrià würden deshalb ab Samstagmittag Ein- und Ausreise eingeschränkt. Zudem sind Menschenansammlungen von mehr als zehn Menschen sowie Besuche in Altenheimen untersagt. In Spanien hatten gerade die Sommerferien begonnen.

Das Land ist eines der am schlimmsten von der Corona-Pandemie betroffenen in Europa. Mehr als 28.300 Menschen starben an den Folgen der Corona-Infektion. Der Staat hatte in der Hochphase der Krise eine der schärfsten Ausgangssperren weltweit verhängt. Ab Mai wurde diese schrittweise wieder gelockert.

Seit 22. Juni lässt Spanien auch wieder Touristen aus Europa ins Land - in der Hoffnung, die Reisesaison noch teilweise zu retten. Dieses Wochenende konnten Besucher rund 150 Kilometer von Lérida entfernt erstmals wieder Barcelonas weltberühmte Basilika Sagrada Familia besuchen. Am Freitag meldete das Land jedoch innerhalb eines Tages wieder 17 Corona-Tote - die höchste Zahl seit dem 19. Juni.

In England dürfen ab diesem Wochenende in einer weiteren Stufe der Lockerung Restaurants, Pubs und Cafés sowie Kinos, Museen und auch Friseure wieder öffnen. Die Politik hatte den "Super-Samstag" aufgerufen, um dem in große wirtschaftliche Schwierigkeiten geratenen Gastgewerbe wieder auf die Beine zu helfen.

Die Wiedereröffnung nehmen ließ sich auch Prinz William nicht: Der britische Thronfolger zeigte sich bereits am Freitag gut gelaunt bei einem Auftritt in einem Pub im Osten Englands. Vorbildlich benutzte er jedoch vor dem ersten Schluck aus dem Glas einen Spender mit Handdesinfektionsmittel.

Dennoch riefen die Politiker zu Vorsicht auf und warnten vor den immer noch bestehenden Gefahren durch das Coronavirus: Premierminister Boris Johnson forderte die Öffentlichkeit auf, gesunden Menschenverstand walten zu lassen. "Meine Botschaft lautet: Lasst uns das jetzt nicht vermasseln, Leute", sagte er am Freitag im Radiosender LBC.

Die Lockerungen gelten nur für England; Schottland, Wales und Nordirland erlassen ihre eigenen Corona-Bestimmungen. Mit rund 44.000 Corona-Toten ist Großbritannien das am stärksten von der Pandemie betroffene Land in Europa. Die Infektionsraten gingen zuletzt jedoch zurück.

Die USA hingegen verzeichneten am Freitag den dritten Tag in Folge eine neue Höchstzahl an Neuinfektionen. Die Zahl der Corona-Toten stieg auf fast 130.000. Die erneut steigenden Fallzahlen infolge von Lockerungen in vielen Bundesstaaten "gefährden das ganze Land", warnte der Virologe und Präsidentenberater Anthony Fauci.

US-Präsident Donald Trump hielt am Freitag bei einer Veranstaltung anlässlich des Nationalfeiertags am Mount Rushmore eine Rede vor Tausenden von Teilnehmern - letztere eng gedrängt und mehrheitlich ohne Schutzmaske. Die Vorbereitungen der landesweiten Feiern am Samstag laufen auf Hochtouren.

In Russland überstieg die offizielle Zahl der Corona-Toten die Marke von 10.000. Auch in Lateinamerika breitet sich das Virus weiter rasant aus. Brasilien verzeichnet inzwischen 1,5 Millionen bestätigte Ansteckungen und 63.000 Tote. Die Fallzahlen in Peru und Chile übersteigen mittlerweile die aller Länder Europas abgesehen von Russland. Weltweit haben sich mindestens elf Millionen Menschen mit dem Erreger infiziert, mehr als 526.000 Menschen starben.

(P.Vasilyevsky--DTZ)

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