Mindestens 14 Tote nach Überflutung von Pflegeheim in Japan
Bei Überschwemmungen nach heftigen Regenfällen sind im Westen Japans mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen. Nach der Überflutung eines Pflegeheims in Kuma in der Region Kumamoto seien 14 Menschen leblos aufgefunden worden, sagte der Gouverneur der Region, Ikuo Kabashima, Journalisten am Samstag. Die Behörden riefen mehr als 200.000 Menschen auf, ihre Häuser zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen.
Heftige Regenfälle lösten in der Region um Kumamoto und Kagoshima auf der Insel Kyushu Überschwemmungen und Erdrutsche aus. Berichten zufolge wurden mehrere Brücken von den Wassermassen fortgerissen.
Die japanische Meteorologiebehörde hatte zunächst die höchste Warnstufe ausgerufen. Später stufte sie ihre Warnung herunter, Regierungschef Shinzo Abe rief die Bevölkerung dennoch zu "höchster Alarmbereitschaft" auf. Er ordnete an, 10.000 Soldaten für Rettungs- und Bergungsmaßnahmen in Bereitschaft zu setzen.
In dem Pflegeheim in Kuma befanden sich laut dem öffentlich-rechtlichen Sender NHK 60 bis 70 Menschen, als am Samstagmorgen das Wasser bis in den zweiten Stock stieg, nachdem ein nahegelegener Fluss über die Ufer getreten war. Drei weitere Bewohner erlitten Unterkühlungen.
Örtlichen Behörden zufolge wurde ein weiteres Opfer nach einem Erdrutsch in Kumamoto leblos aufgefunden. Ein Mensch wurde in der Region schwer verletzt, neun weitere wurden noch vermisst. Fast hundert Menschen waren laut der Nachrichtenagentur Kyodo von der Außenwelt abgeschnitten. "Ich kann mich nicht in Sicherheit bringen, weil die Straße sich in einen Fluss verwandelt hat. Es ist so beängstigend", sagte eine Bewohnerin dem Sender NHK.
Auf Luftaufnahmen war zu sehen, wie eine ganze Stadt der Region von schlammigem Wasser überflutet wurde. Ein Bewohner musste mit einem Militärhubschrauber vom Dach seines Hauses gerettet werden. Zugverbindungen wurden unterbrochen, mehr als 8000 Haushalte waren ohne Strom.
Toshiaki Mizukami von der Präfektur Kumamoto sagte der Nachrichtenagentur AFP: "Wir rufen die Menschen dringend dazu auf, Maßnahmen zu ergreifen, um ihr Leben zu schützen, weil es immer noch ziemlich heftig regnet." In der Regenzeit gibt es in Japan immer wieder Überschwemmungen und Erdrutsche.
(W.Uljanov--DTZ)