Großangelegte Razzia wegen Corona-Subventionsbetrugs in Region Hannover
Rund um die Hannover sind Ermittler zu einer großangelegten Razzia wegen mutmaßlicher Betrugsfälle bei der staatlichen Corona-Soforthilfe ausgerückt. In der niedersächsischen Hauptstadt und Umgebung seien am Mittwoch 22 Objekte durchsucht und neben Beweismitteln auch 30.000 Euro sowie ein Auto beschlagnahmt worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft gemeinsam mit. Es gehe dabei um mehrere Fälle von Subventionsbetrug.
Den Angaben zufolge kamen die Behörden den Verdächtigen durch einen "Daten- und Kontenabgleich" auf die Spur. Bei der Polizei in Hannover konzentriert sich demnach eine eigene Ermittlungsgruppe mit dem Namen "Antrag" auf Fälle von Betrug im Zusammenhang mit staatlichen Soforthilfen für Gewerbetreibende in der Corona-Krise.
In Niedersachsen waren nach Angaben des Landesjustizministeriums Anfang Juni bereits fast 360 entsprechende Ermittlungsverfahren anhängig. Die Schadenssumme in allen Fällen belaufe sich auf rund 2,9 Millionen Euro, teilte das Ministerium am Mittwoch mit.
Viele Verdachtsmeldungen stammten von der landeseigenen Förderbank, die "frühzeitig" Prüfmechanismen geschaffen habe. Justizministerin Barbara Havliza (CDU) nannte Betrügereien mit staatlicher Hilfe am Mittwoch "schamlos". Diese müssten "deutliche Konsequenzen" haben.
(N.Loginovsky--DTZ)