Belastungen im Wasser aus Ahr nach Flutkatastrophe
Die Belastungen in der Ahr nach der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz sind einem weiteren Sondermessergebnis zufolge offenbar gestiegen. Aktuelle Messdaten deuteten auf einen Anstieg hin, teilte das Umweltministerium am Donnerstag in Mainz mit. Grund dafür sei, dass Bewohner zunehmend ins Tal zurückkehrten. Gleichzeitig gebe es Fortschritte bei der Sanierung der Wasserversorgung.
Das führe zu mehr Abwasser, das durch noch immer geschädigte Kläranlagen nicht in gewohnter Weise gereinigt werden könne. Auch die Arbeiten im direkten Umfeld der Gewässer könnten zu Stoffeinträgen führen. "Die aktuellen Messergebnisse liegen im Rahmen der Erwartungen", erklärte Umweltstaatssekretär Erwin Manz (Grüne). Eine Entwarnung könne allerdings noch nicht gegeben werden. Das Sondermessprogramm werde fortgeführt.
Vor rund zwei Wochen hatte das Ministerium erste Ergebnisse der Sondermessung öffentlich gemacht. Demnach hinterließ die Flutkatastrophe Mitte Juli offenbar keine langfristigen chemischen Verunreinigungen in der Ahr. Durch die Flutwelle waren zahlreiche Öltanks und Abwasserleitungen mitgerissen worden. Das führte zu einer Freisetzung von Öl und weiteren chemischen Stoffen im Ahrtal. Die hohen Wassermengen und Fließgeschwindigkeiten hätten die Abschwemmungen jedoch offenbar schnell verdünnt und weggespült, hieß es.
Alle vier Kläranlagen im Ahrtal wurden durch die Flut beschädigt. Teile der Kläranlagen in Sinzig und Dümpelfeld sind mittlerweile wieder im Betrieb. In Mayschoss ist eine mobile Anlage im Einsatz. Stellenweise kommt das Abwasser nach Ministeriumsangaben durch die zerstörten Kanäle nicht in den Anlagen an.
Unterdessen kam es in Trier am Mittwochabend durch Starkregen zu neuen Überschwemmungen. Die Feuerwehr musste zu rund 80 Einsätzen ausrücken, wie die Stadt mitteilte. Verletzt wurde niemand. In den betroffenen Stadtteilen Trier-Süd, Feyen-Weismark, Tarforst, Irsch, Filsch, Mariahof, Heiligkreuz und Olewig lag die Regenmenge teils bei deutlich über 50 Millimetern in der Stunde.
Zahlreiche Keller liefen voll. Das Wasser stand dort zehn bis 20 Zentimeter hoch, in Einzelfällen sogar bis zu 50 Zentimeter. Nach Angaben der Stadt waren die meisten Einsatzmeldungen bis etwa 23.30 Uhr abgearbeitet. Der Stadtteil Ehrang, der bei der Flutkatastrophe von Mitte Juli getroffen worden war, blieb offenbar verschont. (N.Loginovsky--DTZ)