Deutsche Tageszeitung - Millionen Menschen durch fehlende Polio- und Masernimpfung im Zuge von Corona gefährdet

Millionen Menschen durch fehlende Polio- und Masernimpfung im Zuge von Corona gefährdet


Millionen Menschen durch fehlende Polio- und Masernimpfung im Zuge von Corona gefährdet
Millionen Menschen durch fehlende Polio- und Masernimpfung im Zuge von Corona gefährdet / Foto: ©

Aufgrund der Corona-Pandemie könnte Millionen Menschen in den ärmsten Regionen der Welt eine Impfung gegen Polio und Masern verwehrt bleiben. Insbesondere in Nigeria, dem bevölkerungsreichsten Land Afrikas, liefen vor allem zahlreiche Kinder wegen fehlender Impfungen Gefahr, an Masern oder Kinderlähmung zu erkranken, warnten die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das UN-Kinderhilfswerk Unicef am Mittwoch. Demnach sank die Masern-Durchimpfungsrate in der Gesamtbevölkerung im Jahr 2020 durch die Corona-Pandemie weiter.

Textgröße ändern:

Zwar sei eine Auseinandersetzung mit dem Coronavirus "unerlässlich", es gebe aber noch weitere Krankheiten, die das Leben von Kindern bedrohten, betonten die Organisationen. In den vergangenen Jahren habe es unter anderem ein "globales Wiederaufleben" der Masern gegeben, das sich zu einer Epidemie entwickeln könnte. Die WHO und die Unicef forderten deshalb "dringende Maßnahmen" von politischen Entscheidungsträgern und Geldgebern.

Afrika war erst im August als frei vom Poliovirus erklärt worden, dennoch bleibe unter anderem Nigeria "weiterhin von Ausbrüchen von Polio und Masern bedroht", warnten die Organisationen. Erst am Montag hatten die nigerianischen Behörden einen plötzlichen Anstieg der Fälle und Todesfälle in Zusammenhang mit Gelbfieber im Süden des Landes registriert. Auch dabei handelt es sich um eine Krankheit, gegen die ein Impfstoff vorliegt.

Nigeria ist bisher von der Corona-Pandemie weitestgehend verschont geblieben. Die Behörden registrierten 64.000 Infektionen und 1154 Todesfälle. Die niedrige Zahl kann jedoch auch auf die geringe Anzahl von Corona-Tests in dem Land zurückgeführt werden.

(A.Nikiforov--DTZ)

Empfohlen

Leichen von rund 100 kurdischen Frauen und Kindern in Massengrab im Irak gefunden

Im Irak arbeiten die irakischen Behörden an der Exhumierung von rund 100 kurdischen Frauen und Kindern, die vermutlich unter der Herrschaft des irakischen Machthabers Saddam Hussein in den 1980er Jahren getötet wurden. Spezial-Teams hätten in diesem Monat damit begonnen, das 2019 entdeckte Massengrab im Süden des Landes auszuheben, sagte der Leiter der irakischen Behörde für Massengräber, Diaa Karim.

Berichte zu Flugzeugabsturz: Aserbaidschan geht von russischem Raketentreffer aus

Nach dem Absturz eines aserbaidschanischen Passagierflugzeugs in Kasachstan gehen die Behörden Aserbaidschans laut Medienberichten von einem Treffer durch eine russische Boden-Luft-Rakete aus. Der Sender Euronews zitierte Regierungskreise in Aserbaidschans Hauptstadt Baku mit den Angaben, Passagiere und Besatzungsmitglieder der Maschine seien von Splittern einer neben dem Flugzeug explodierenden Rakete getroffen worden. Militär- und Luftfahrtexperten hatten bereits zuvor auf am Wrack des Flugzeugs sichtbare offensichtliche Einschlagslöcher durch Splitter hingewiesen.

Bierflasche mit Reizgasspray geöffnet: 13 Buspassagiere in Lüneburg verletzt

Beim Versuch, eine Bierflasche mit einem Reizgasspray zu öffnen, hat ein 22-Jähriger in Lüneburg 13 Passagiere in einem Bus leicht verletzt. Diese atmeten das aus der beschädigten Sprühdose entwichene Gas ein, wie die Polizei in der niedersächsischen Stadt am Donnerstag mitteilte. Sie sprach von einer "glorreichen Idee".

Unfall mit elf Autos und drei Verletzten auf Autobahn bei Schleiz in Thüringen

Auf der Autobahn 9 bei Schleiz in Thüringen hat sich am Donnerstag ein Unfall mit elf Autos und drei Verletzten ereignet. Ein Mensch wurde schwer verletzt und mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen, wie die Polizei in Schleifreisen mitteilte. Auslöser war demnach schlechte Sicht durch Nebel und die tiefstehende Sonne.

Textgröße ändern: