Tokios Zoo bringt alternde Pandas zur medizinischen Behandlung nach China zurück
Der Zoo der japanischen Hauptstadt Tokio trennt sich schweren Herzens von zwei alternden Riesenpandas: Die Pandas Ri Ri und Shin Shin werden nach Angaben von Tokios Gouverneurin Yuriko Koike Ende September zur medizinischen Behandlung nach China zurückgebracht. Schon am Samstag strömten zahlreiche Panda-Fans in den Ueno-Zoo, um sich von den schwarz-weißen Bären zu verabschieden.
Die seit 2011 im Ueno-Zoo lebenden Pandas sollten eigentlich bis Februar 2026 dort bleiben. Japan und China vereinbarten nun aber, die 19 Jahre alten Tiere vorzeitig in ihr Heimatland zurückzubringen.
Die Pandas litten seit zwei Jahren unter Symptomen wie Bluthochdruck, sagte Koike am Freitag bei einer Pressekonferenz. Sie würden mit Medikamenten behandelt und regelmäßig untersucht, bisher sei aber "keine nennenswerte Besserung eingetreten". "Ich weiß, dass einige Menschen traurig sein werden", sagte die Gouverneurin. Da aber die Gesundheit der "geliebten Pandas" im Vordergrund stehe, sei es "das Beste, sie herzlich von ihnen zu verabschieden".
Am 28. September sollen die Pandas ein letztes Mal im Ueno-Zoo zu sehen sein. Lokalmedien berichteten aber schon am Samstag von langen Schlangen vor dem Panda-Gehege.
Ri Ri und Shin Shin waren 2011 nach Tokio gekommen. 2017 bekam das Paar erstmals Nachwuchs: Xiang Xiang war das erste Pandababy seit 1988, das im Ueno-Zoo zur Welt kam - und daher eine Riesenattraktion. 2021 brachte Shin Shin dann noch Zwillinge zur Welt. Als Pandabärin Xiang Xiang im vergangenen Jahr nach China zurückkehrte, waren viele japanische Panda-Fans untröstlich. Ihre Abreise wurde live im japanischen Fernsehen übertragen.
China betreibt schon seit Jahren eine sogenannte Panda-Diplomatie, um international Einfluss zu nehmen. Dabei werden die begehrten Tiere für einige Jahre an Tierparks in anderen Ländern ausgeliehen. In der Wildnis leben nach Angaben der Umweltorganisation WWF noch geschätzt 1860 Große Pandas, vor allem in den Bambuswäldern im Südwesten Chinas. Rund 600 weitere Exemplare leben in Gefangenschaft in Aufzuchtzentren, Zoos und Wildparks in aller Welt.
(O.Zhukova--DTZ)