Deutsche Tageszeitung - Berlusconis Erben drehen "Bunga-Bunga-Mädchen" den Geldhahn zu

Berlusconis Erben drehen "Bunga-Bunga-Mädchen" den Geldhahn zu


Berlusconis Erben drehen "Bunga-Bunga-Mädchen" den Geldhahn zu
Berlusconis Erben drehen "Bunga-Bunga-Mädchen" den Geldhahn zu / Foto: © AFP/Archiv

Der frühere italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat junge Frauen, die an seinen legendären "Bunga-Bunga"-Partys teilgenommen hatten, jahrelang großzügig finanziell unterstützt - jetzt haben Berlusconis Erben ihnen laut einem Zeitungsbericht den Geldhahn zugedreht. Seit mehr als zehn Jahren hatten 20 junge Frauen monatlich je 2500 Euro von dem Medienzar und Politiker bekommen. Mehrere von ihnen wohnten in Wohnungen, die zum Immobilienimperium des früheren Regierungschefs gehörten.

Textgröße ändern:

Berlusconi hatte die üppige Apanage der Frauen mit der Rufschädigung gerechtfertigt, die sie durch ihre Vorladung in verschiedenen Gerichtsverfahren rund um die berüchtigten "Bunga-Bunga"-Partys in Berlusconis Villen erlitten hätten.

Wie der "Corriere della Sera" am Freitag berichtete, beschloss Berlusconis Familie jedoch nach dessen Tod mit 86 Jahren im Juni, die monatlichen Zahlungen einzustellen. Zudem seien die in Ungnade gefallenen Frauen zum Auszug aus Berlusconis Wohnungen aufgefordert worden.

Gegen Berlusconi liefen über Jahre mehrere Prozesse im Zusammenhang mit den feucht-fröhlichen Partys in seinen Villen. Ihm wurde vorgeworfen, die daran teilnehmenden Frauen bestochen zu haben, damit sie über die Umstände ihrer Teilnahme an den Feiern die Unwahrheit sagten. Im Februar wurde er schließlich freigesprochen.

Im Zentrum der Affäre stand die damals 17-jährige Nachtclub-Tänzerin Karima el-Mahroug alias Ruby Rubacuore (Ruby Herzensbrecherin), mit der Berlusconi ab 2010 Sex gegen Geld gehabt haben soll. Die "Ruby-Affäre" geriet erstmals in den Fokus der Öffentlichkeit, als el-Mahroug 2010 von der italienischen Polizei wegen Diebstahls festgenommen wurde.

Berlusconi, der damals Regierungschef war, rief daraufhin in der Polizeiwache an und behauptete, el-Mahroug sei die Nichte des damaligen ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak und müsse deshalb freigelassen werden. El-Mahroug berichtete später in einem mitgeschnittenen Gespräch von regelmäßigen Orgien in Berlusconis Villa. Danach ruderte sie zurück und behauptete, sie habe sich alles nur ausgedacht.

Gerichte hatten erfolglos versucht, Berlusconi nachzuweisen, dass er von el-Mahrougs Minderjährigkeit gewusst und einer Reihe an Zeugen Schweigegeld in Millionenhöhe gezahlt habe, damit diese die Vorfälle in Berlusconis Haus vertuschten.

(M.Dorokhin--DTZ)

Empfohlen

Chanels graue Eminenz Eliane Heilbronn im Alter von 99 Jahren gestorben

Eliane Heilbronn, die graue Eminenz der französischen Luxusgruppe Chanel, ist im Alter von 99 Jahren gestorben. Die Trauerfeier finde im Familienkreis statt, teilte Chanel am Montag in Paris mit. Heilbronns Söhne Alain und Gérard Wertheimer führen Chanel, Heilbronn war Zeit ihres Lebens eine wichtige Beraterin in dem Unternehmen.

Zug bleibt kurz vor Bahnhof liegen: Feuerwehr hilft mehr als 100 Reisenden heraus

Die Feuerwehr hat im nordrhein-westfälischen Schwelm mehr als hundert Reisende aus einem Zug geholt, der wegen eines Oberleitungsschadens auf freier Strecke liegen geblieben war. Ein Baum war zuvor am Samstagabend in die Oberleitung gefallen, wie die Feuerwehr in Schwelm am Sonntag mitteilte.

Unbekannte stehlen 18 Zebrafinken aus Voliere in Rheinland-Pfalz

Unbekannte haben 18 Zebrafinken aus einer Voliere in Rheinland-Pfalz gestohlen. Die Ziervögel waren in einem privaten Käfig in Waldleiningen untergebracht, wie die Polizei in Kaiserslautern am Freitag mitteilte. Den Tatzeitraum grenzten die Beamten auf Dienstagabend bis Mittwochmorgen ein.

Zweijähriger stürzt in Sachsen in metertiefen Schacht: Junge mit Baggern befreit

Ein zweijähriger Junge ist in Sachsen mit Hilfe von Baggern aus einem rund drei Meter tiefen Schacht gerettet worden. Das Kind wurde nach dem Unfall am Donnerstag in Pirna im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge in ein Krankenhaus gebracht, wie die Dresdner Polizei am Freitag mitteilte. Die Abdeckung eines Regensickerschachts auf einer Grünfläche hatte unter dem Jungen nachgegeben.

Textgröße ändern: