Front-National-Gründer Le Pen mit Herzproblemen in Klinik - Zustand "gut"
Der langjährige Anführer der extremen Rechten in Frankreich, Jean-Marie Le Pen, ist mit Herzproblemen in eine Klinik eingeliefert worden - nach Angaben seiner Tochter geht es dem 94-Jährigen aber "gut". Die neuesten Angaben über seinen Gesundheitszustand seien "beruhigend", erklärte Marine Le Pen am Sonntag in einer Radiosendung. "Ich habe ihn noch nicht gesehen, aber das wird nicht mehr lange dauern."
Ihr Vater gehe "glorreich" auf seinen 95. Geburtstag zu, sagte Marine Le Pen, die 2011 die Führung der extremen Rechten in Frankreich von ihrem Vater übernommen hatte. Es sei "von Zeit zu Zeit" notwendig, im Krankenhaus "gewisse Einstellungen" vorzunehmen. Die Rechtspopulistin bat auch um Respekt vor der Privatsphäre ihres Vaters. Die wichtigste Information sei, dass es ihrem Vater "gut" gehe.
Der 94-jährige Politiker war am Samstag in ein Krankenhaus in der Region Paris eingeliefert worden, wie sein Berater Lorrain de Saint Affrique mitgeteilte. Seine Familie und Freunde seien bei ihm gewesen. Le Pen musste in den vergangenen Jahren mehrfach im Krankenhaus behandelt werden, etwa im Februar 2022 infolge eines leichten Schlaganfalls.
Jean-Marie Le Pen hatte 1972 die Partei Front National im rechtsextremen Spektrum gegründet. Fünfmal kandidierte er für das Amt des französischen Staatspräsidenten. 2002 schaffte er es gegen Amtsinhaber Jacques Chirac in die zweite Runde der Präsidentschaftswahl und löste damit Schockwellen über Frankreich hinaus aus.
2015 wurde Jean-Marie Le Pen aus der Partei ausgeschlossen, nachdem er unter anderem die NS-Gaskammern wiederholt als "Detail" der Geschichte des Zweiten Weltkriegs bezeichnet hatte und dafür mehrfach verurteilt wurde. 2018 verlor er auch den Ehrenvorsitz der Partei. Inzwischen wurde diese unter Führung von Le Pens Tochter Marine Le Pen in Rassemblement National (Nationale Sammlungsbewegung) umbenannt.
(L.Møller--DTZ)