Deutsche Tageszeitung - Europas Königshäuser nehmen Abschied von früherem griechischen König Konstantin II.

Europas Königshäuser nehmen Abschied von früherem griechischen König Konstantin II.


Europas Königshäuser nehmen Abschied von früherem griechischen König Konstantin II.
Europas Königshäuser nehmen Abschied von früherem griechischen König Konstantin II. / Foto: © AFP

Monarchen aus ganz Europa haben am Montag Abschied vom ehemaligen griechischen König Konstantin II. Abschied genommen. Nach einer Trauerfeier unter Leitung von Erzbischof Hieronymus II. in der Kathedrale der griechischen Hauptstadt Athen sollte Konstantin in der früheren Königsresidenz Tatoi im privaten Kreis beigesetzt werden. Der Ex-Monarch, der vergangene Woche im Alter von 82 Jahren starb, war wegen seiner Rolle beim Militärputsch 1967 umstritten.

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An der Trauerfeier in der Kathedrale Mariä Verkündigung nahmen unter anderem die spanische Königsfamilie einschließlich Ex-Monarch Juan Carlos I. und seiner Frau Sofia, Dänemarks Königin Margrethe II. und Kronprinz Frederik, das schwedische Königspaar, der König und die Königin der Niederlande, Großherzog Henri von Luxemburg, Norwegens Kronprinz Haakon und Monacos Fürst Albert II. teil. Die britische Krone wurde von Prinzessin Anne, der Tochter der verstorbenen Queen Elisabeth II., vertreten.

Der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis und Präsidentin Katerina Sakellaropoulou hingegen blieben dem Gottesdienst fern. Die Regierung war durch Vize-Ministerpräsident Panagiotis Pikrammenos und Kulturministerin Lina Mendoni vertreten - zuvor hatte die Regierung ein Staatsbegräbnis für Konstantin verweigert.

Anhänger der früheren Monarchie, darunter viele der über 2000 Griechen, die am frühen Morgen dem Verstorbenen ihre letzte Ehre erweisen wollten, kritisierten die Entscheidung. "Er ist Teil unserer Geschichte, das lässt sich nicht leugnen", sagte der in der Schlange vor dem aufgebahrten Sarg wartende Student Nikos Karakas.

"Niemand kann einem König den Titel entziehen", schimpfte die Rentnerin Kyriaki Vizinou. "Er wurde als zukünftiger König geboren, er stirbt als König". Auch der frühere Ministerpräsident Antonis Samaras kritisierte, der Ex-Monarch und Olympia-Goldmedaillensieger von 1960 hätte ein Staatsbegräbnis verdient.

Konstantin von Griechenland war am vergangenen Dienstag einem Schlaganfall erlegen. Er war ein Cousin des britischen Königs Charles III. und Patenonkel von dessen Sohn William. Mit dem dänischen Königshaus war er durch seine Ehe mit Anne-Marie von Dänemark, der Schwester von Königin Margrethe II., verbunden. Mit Anne-Marie bekam er fünf Kinder. Konstantins Schwester Sofia war an der Seite von Juan Carlos I. Königin von Spanien und ist die Mutter des heutigen Königs Felipe VI.

Den griechischen Thron hatte Konstantin II. 1964 im Alter von 23 Jahren bestiegen. Bereits 1967 wurde der Spross des Adelsgeschlechts Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg durch einen Militärputsch abgesetzt, nachdem er zeitweise mit den rechtsgerichteten Militärs paktiert hatte.

Konstantin II. hatte 1964 im Alter von 23 Jahren den griechischen Thron bestiegen. Bereits 1967 wurde der Spross des Adelsgeschlechts Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg durch einen Militärputsch abgesetzt, nachdem er zeitweise mit den rechtsgerichteten Militärs paktiert hatte.

In der Folge flüchtete Konstantin II. mit seiner Familie nach Rom. Später lebte er mit seiner Familie in London. 1974 wurde die Monarchie in Griechenland per Referendum endgültig abgeschafft. Im Jahr 2008 ergab eine Umfrage, dass mehr als 43 Prozent der Griechen dem früheren Monarchen die Schuld am Erstarken der Militärjunta geben. Nur zwölf Prozent der Befragten sprachen sich damals dafür aus, Griechenland wieder zu einer konstitutionellen Monarchie zu machen.

2013 zog Konstantin Glücksburg, wie er von einigen Medien genannt wird, nach vier Jahrzehnten im Londoner Exil nach Griechenland zurück. In seinen letzten Lebensjahren litt er unter starken Gesundheitsproblemen.

Noch am Samstag hatte Mitsotakis seine Entscheidung gegen ein Staatsbegräbnis verteidigt. Konstantin habe an der Spitze eines "Königreichs Griechenland" gestanden, das nicht länger existiere. Über seine Rolle werde die Geschichte richten.

(A.Stefanowych--DTZ)

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