Deutsche Tageszeitung - Kreise: Treffen von Altmaier und Scholz mit Lufthansa-Großaktionär Thiele

Kreise: Treffen von Altmaier und Scholz mit Lufthansa-Großaktionär Thiele


Kreise: Treffen von Altmaier und Scholz mit Lufthansa-Großaktionär Thiele
Kreise: Treffen von Altmaier und Scholz mit Lufthansa-Großaktionär Thiele / Foto: ©

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD), Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und Vertreter der Lufthansa sind am Montagvormittag mit dem kritischen Lufthansa-Großaktionär Heinz Hermann Thiele zusammengetroffen, um über das Rettungspaket für die Airline zu sprechen. Das verlautete am Montag aus Kreisen in Berlin. Die Bundesregierung wollte das Treffen nicht kommentieren; ein Sprecher des Finanzministeriums sagte, zu laufenden Verfahren gebe es keine Stellungnahme.

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Finanzminister Scholz habe deutlich gemacht, dass der Bund ein "gutes Angebot" vorgelegt habe, ergänzte sein Sprecher. Eine Entscheidung darüber solle in der Hauptversammlung getroffen werden.

Lufthansa-Großaktionär Thiele hatte vergangene Woche in der "FAZ" das staatliche Rettungspaket im Umfang von neun Milliarden Euro kritisiert und seine Zustimmung bei der Hauptversammlung offen gelassen. Er stößt sich vor allem an der vorgesehenen Beteiligung des Bundes von 20 Prozent und will den Plan nachverhandeln. Thiele hatte seinen Anteil an der Lufthansa jüngst von zehn auf 15,52 Prozent aufgestockt.

Bei der Aktionärsversammlung am Donnerstag ist bei einer Beteiligung von unter 50 Prozent eine Zweidrittelmehrheit der abgegebenen Stimmen für das Rettungspaket nötig. Lufthansa-Chef Carsten Spohr teilte am Sonntag in einem Brief an die Beschäftigten mit, dass die Aktionäre weniger als 38 Prozent des Kapitals für die Hauptversammlung angemeldet hätten.

Die Zweidrittelmehrheit für das Rettungspaket sei "nach jüngsten Äußerungen von wichtigen Aktionären" nicht sicher. Die Lufthansa wolle bis Donnerstag "eine zufriedenstellende Lösung für unser Unternehmen und alle Beteiligten erreichen". Sollte dies nicht gelingen, habe der Konzern "umfangreiche Vorbereitungen" getroffen, um eine Stilllegung des Betriebs zu verhindern. Ziel sei "selbstverständlich", eine Insolvenz zu vermeiden.

Spohr kündigte gleichzeitig an, die Lufthansa werde erstmals in ihrer Geschichte die Auszahlung von Vergütungen vorziehen und die Junigehälter bereits an diesem Montag anweisen. Damit wolle der Konzern den Beschäftigten "in diesen bangen Wochen eine weitere Unsicherheit" ersparen. Der Lufthansa-Chef versicherte, es sei sein Ziel, möglichst viele Kolleginnen und Kollegen an Bord zu halten.

(M.Dorokhin--DTZ)

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