Deutsche Tageszeitung - Saudi-Arabien kündigt Verdreifachung der Mehrwertsteuer und Kürzungen für Bürger an

Saudi-Arabien kündigt Verdreifachung der Mehrwertsteuer und Kürzungen für Bürger an


Saudi-Arabien kündigt Verdreifachung der Mehrwertsteuer und Kürzungen für Bürger an
Saudi-Arabien kündigt Verdreifachung der Mehrwertsteuer und Kürzungen für Bürger an / Foto: ©

Saudi-Arabien will die Mehrwertsteuer massiv erhöhen und Sozialleistungen streichen, um den Einnahmeausfall wegen des stark gefallenen Ölpreises aufzufangen. Die Mehrwertsteuer werde ab 1. Juli von fünf auf 15 Prozent steigen, kündigte Finanzminister Mohammed al-Dschadaan am Montag an. Die monatlichen Unterstützungszahlungen an bestimmte Bürger des Königreichs, die 2018 wegen steigender Preise eingeführt worden waren, würden ab Juni gestrichen.

Textgröße ändern:

Beides sei wegen des "starken Nachfragerückgangs" nach Öl auf dem Weltmarkt wegen der Corona-Krise nötig, erklärte al-Dschadaan. Die Regierung des Königreiches werde auch weitere Ausgaben kürzen, kündigte der Finanzminister an: Große Infrastrukturprojekte im Rahmen des Reformprogramms "Vision 2030" würden "gestrichen, gestreckt oder verschoben". Mit dem Programm will Saudi-Arabien sich unabhängiger von den Einnahmen aus dem Ölexport machen. Das Königreich ist der größte Ölexporteur der Welt.

Die Mehrwertsteuer von fünf Prozent war erst 2018 eingeführt worden, um Einnahmeausfälle auszugleichen. Gleichzeitig erhielten Militärangehörige und Staatsbedienstete eine Zulage, auch Stipendien für Studierende wurden erhöht.

Das Königreich war 2014 wegen des damals schon gesunkenen Ölpreises ins Minus gerutscht. Das Haushaltsdefizit wird dieses Jahr Analysten zufolge auf einen neuen Rekord von 112 Milliarden Dollar (103 Milliarden Euro) steigen. Gleichzeitig wird die Wirtschaftsleistung laut Prognose des Internationalen Währungsfonds um 2,3 Prozent schrumpfen.

(A.Stefanowych--DTZ)

Empfohlen

US-Börsenaufsicht verklagt Musk wegen Kauf von Twitter-Aktien in 2022

Die US-Börsenaufsicht SEC hat den Milliardär Elon Musk wegen mutmaßlicher Verstöße in Zusammenhang mit dem Kauf von Aktien des Kurzbotschaftendienstes Twitter im Jahr 2022 verklagt. Musk habe "es versäumt, der SEC rechtzeitig (...) seinen Erwerb von mehr als fünf Prozent der im Umlauf befindlichen Twitter-Stammaktien im März 2022" offenzulegen, erklärte die Behörde in am Dienstag veröffentlichen Gerichtsdokumenten. Das stelle einen "Verstoß gegen die Bundeswertpapiergesetze" dar.

Foodwatch fordert Transparenz beim Einkauf durch Überwachung von Lebensmittelpreisen

Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch hat wegen anhaltend hoher Lebensmittelpreise eine zentrale Beobachtungsstelle für mehr Transparenz gefordert. Die nächste Bundesregierung müsse Klarheit darüber schaffen, ob die vier großen Handelskonzerne in Deutschland "ungerechtfertigte Gewinne" zu Lasten der Verbraucherinnen und Verbraucher einfahren, erklärte Foodwatch am Dienstag. Viele Supermarktketten hätten ihre Preise seit der Corona-Pandemie erhöht und danach nicht wieder gesenkt.

Chinesischer Baukonzern Country Garden meldet Milliardenverlust für 2023

Der massive verschuldete chinesische Immobilienkonzern Country Garden hat mit einiger Verspätung ein Geschäftsergebnis für das Jahr 2023 gemeldet. Wie das Unternehmen aus der Provinz Guangdong am Dienstag mitteilte, fiel in dem Jahr ein Verlust in Höhe von 24,3 Milliarden Dollar an. 2022 hatte Country Garden 825 Millionen Dollar Verlust gemeldet.

OECD-Länder scheitern mit Einigung auf Finanzregeln gegen Klimawandel

Die Mitgliedstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) haben sich nicht auf gemeinsame Regeln für ein Ende staatlicher Unterstützung fossiler Energieträger einigen können. "Trotz monatelanger Verhandlungen und harter Arbeit" sei ein Einigung nicht möglich gewesen, erklärte die Organisation mit Sitz in Paris am Dienstag. Die EU, Großbritannien und Kanada hatten darauf gedrängt, stießen aber auf Widerstand aus den USA.

Textgröße ändern: