Deutsche Tageszeitung - Handwerkspräsident Wollseifer setzt gegen Fachkräftemangel auf Zuzug aus Vietnam

Handwerkspräsident Wollseifer setzt gegen Fachkräftemangel auf Zuzug aus Vietnam


Handwerkspräsident Wollseifer setzt gegen Fachkräftemangel auf Zuzug aus Vietnam
Handwerkspräsident Wollseifer setzt gegen Fachkräftemangel auf Zuzug aus Vietnam / Foto: ©

Angesichts des Fachkräftemangels in Deutschland setzt Handwerkspräsident Hans-Peter Wollseifer auf Zuzug aus dem Ausland. Insbesondere "Vietnamesen könnten einen Beitrag leisten, damit Kunden hierzulande nicht mehr zwei Monate auf einen Handwerker warten müssen", sagte Wollseifer dem Berliner "Tagesspiegel" (Montagsausgabe). Er verwies auf das Fachkräfteeinwanderungsgesetz, das im März in Kraft tritt.

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Hintergrund ist eine Kooperation mit Vietnam bei der beruflichen Ausbildung. "2019 waren 264 Berufsschullehrer aus Vietnam zur Weiterbildung in Deutschland. In Vietnam hat im vergangenen November an 45 Berufsschulen in 66 Klassen die duale Ausbildung nach deutschem Vorbild begonnen", sagte Wollseifer dem "Tagesspiegel".

Für neue Engpässe sorgt laut Wollseifer allerdings der Rückgang der Flüchtlingszahlen. "Von den rund 365.000 Azubis im Handwerk sind derzeit rund 20.000 geflüchtete Menschen", hob der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) hervor. "Damit lernt gut die Hälfte aller Azubis, die als Geflüchtete nach Deutschland kamen, bei uns im Handwerk einen neuen Beruf."

Dass inzwischen weniger Flüchtlinge nach Deutschland kommen, sei einer der Gründe dafür, dass im vergangenen Herbst 17.000 Ausbildungsplätze nicht besetzt werden konnten. Insgesamt fehlen dem Bericht zufolge im deutschen Handwerk derzeit rund 250.000 Fachkräfte.

Um dies zu ändern, hofft Wollseifer auch auf die Wirkung der zu Jahresbeginn in mehreren Berufen wieder eingeführten Meisterpflicht. "Wenn künftig wieder mehr die Meisterprüfung machen, dann haben wir auch wieder mehr Ausbilder. Damit ist dann auch wieder mehr Ausbildung möglich und in der Folge gibt es mehr Fachkräfte, die eingesetzt werden können", sagte der ZDH-Präsident.

(M.Dorokhin--DTZ)

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