Deutsche Tageszeitung - Grüne kritisieren Siemens-Beteiligung an Kohleprojekt in Australien als "absurd"

Grüne kritisieren Siemens-Beteiligung an Kohleprojekt in Australien als "absurd"


Grüne kritisieren Siemens-Beteiligung an Kohleprojekt in Australien als "absurd"
Grüne kritisieren Siemens-Beteiligung an Kohleprojekt in Australien als "absurd" / Foto: ©

Vor den Klimaprotesten gegen Siemens wegen der Lieferung einer Signalanlage für eine australische Kohlemine hat die stellvertretende Grünen-Chefin Ricarda Lang das Geschäft als "absurd" kritisiert. Während die ganze Welt über die Brände in Australien spreche, werde dort "ein riesiger Klimakiller gebaut", sagte sie am Freitag in der Sendung "Frühstart" von RTL und n-tv. "Ich erwarte, dass Siemens die Lieferungen einstellt und die Unterstützung für das Projekt zurückzieht."

Textgröße ändern:

Die Klimaschutzbewegung Fridays for Future hat für Freitag bundesweit zu Protesten gegen den Konzern aufgerufen. Hintergrund ist ein Auftrag zur Lieferung einer Schienensignalanlage der vom indischen Adani-Konzern geplanten Carmichael-Mine in Queensland.

Die deutsche Fridays-for-Future-Sprecherin Luisa Neubauer, die am Freitag angesichts der Proteste Siemens-Chef Joe Kaeser trifft, warnte das Unternehmen in der "Augsburger Allgemeinen" (Freitagsausgabe) vor Wortbruch bei seinem Klimaversprechen. "Dass Siemens als Konzern, der öffentlich immer wieder bekundet, Klimaneutralität bis 2030 anzustreben und seiner Verantwortung in Zeiten der Klimakrise gerecht werden zu wollen, jetzt durch einen Auftrag ein Projekt stützt, das bis 2080 Kohle fördern wird, widerspricht dem in so vielen Dimensionen", kritisierte sie.

"Als Konzern, der verstanden hat - oder vorgibt, zu verstehen, was die menschengemachte Klimakrise bedeutet - ist es nicht zu rechtfertigen, an einem Projekt wie der Adani-Mine festzuhalten". sagte Neubauer der Zeitung. Kaeser hatte Mitte Dezember angekündigt, die Lieferung von Signaltechnik für das Projekt auf den Prüfstand zu stellen. Eine Entscheidung dazu könnte noch in dieser Woche fallen.

(M.Dorokhin--DTZ)

Empfohlen

Bahnverkehr in Mitte Deutschlands durch Störung zeitweise massiv beeinträchtigt

Eine technische Störung hat am Samstagnachmittag zu weiträumigen Zugausfällen in der Mitte Deutschlands geführt. Nach zwei Stunden konnte die Deutsche Bahn melden, dass der Fern- und Nahverkehr wieder anlaufe. Beeinträchtigungen bis zum Betriebsschluss seien allerdings weiter möglich. Der Verkehrsverbund Rhein-Main (RMV) sprach von einer "bundesweiten technischen Störung im Funkverkehr".

Bahnverkehr in der Mitte Deutschlands durch Störung "massiv beeinträchtigt"

Eine technische Störung hat zu weiträumigen Zugausfällen in der Mitte Deutschlands geführt. Der Verkehr sei "massiv beeinträchtigt", teilte die Bahn am Samstagnachmittag auf ihrer Website mit. "Züge im betroffenen Bereich warten die Störung an Bahnhöfen ab." Experten der Bahn arbeiteten "unter Hochdruck an der Störungsbeseitigung".

EPR-Atomreaktor im französischen Flamanville nach Abschaltung wieder angelaufen

Nach einer automatischen Abschaltung vor wenigen Tagen ist der EPR-Atomreaktor im französischen Flamanville am Samstag wieder angelaufen. Wie der Stromkonzern und Betreiber EDF mitteilte, lief der Reaktor von Flamanville 3 am Morgen mit 0,2 Prozent seiner Kapazität. Die Anlage soll langsam hochgefahren werden. Laut EDF wird nun der Anschluss an das Stromnetz bis Ende des Herbstes vorbereitet.

VW-Krise: BDI fordert bessere Rahmenbedingungen - Linke will Dividenden-Rückzahlung

Der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) hat angesichts der Krise bei Volkswagen von der Politik bessere Rahmenbedingungen für die Wirtschaft gefordert. BDI-Präsident Siegfried Russwurm kritisierte am Samstag zu hohe Energiepreise und Steuern sowie "ausufernde Bürokratie" und eine "teils unzuverlässige öffentliche Infrastruktur". Die Linken-Parteivorsitzende Janine Wissler forderte Aktionäre des VW-Konzerns auf, vor dem Hintergrund möglicher Werkschließungen und betriebsbedingter Kündigungen Dividenden in Milliardenhöhe zurückzuzahlen.

Textgröße ändern: