Deutsche Tageszeitung - Wirtschaftsforscher rechnen mit weiter kräftig steigenden Baupreisen

Wirtschaftsforscher rechnen mit weiter kräftig steigenden Baupreisen


Wirtschaftsforscher rechnen mit weiter kräftig steigenden Baupreisen
Wirtschaftsforscher rechnen mit weiter kräftig steigenden Baupreisen / Foto: ©

Die Baupreise werden in diesem und im kommenden Jahr weiter kräftig steigen. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) rechnet mit einem Wachstum um 3,3 Prozent in diesem und 3,1 Prozent im kommenden Jahr, wie es am Mittwoch mitteilte. 2019 stiegen die Preise demnach noch um 4,6 Prozent. Vor allem das Wachstum der Bauwirtschaft treibt sie laut DIW-Studie nach oben.

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Das reale Bauvolumen werde "mit 3,3 Prozent in diesem Jahr und 2,7 Prozent im kommenden deutlich dynamischer zulegen als das gesamtwirtschaftliche Wachstum", erklärten die Studienautoren. Dazu trage vor allem "der weiterhin florierende Wohnungsbau" bei: Neu- wie Bestandsbautätigkeit "profitieren von den günstigen Rahmenbedingungen wie den niedrigen Zinsen, dem robusten Arbeitsmarkt, aber auch politischen Maßnahmen wie dem Baukindergeld und den Abschreibungsmöglichkeiten".

Trotzdem wird laut DIW in Deutschland weiterhin "unter dem Bedarf" gebaut. Dies treffe auf den Wohnungsbau, aber auch auf den öffentlichen Bau zu. 2019 dürften rund 300.000 neue Wohnungen entstanden sein, 2018 waren es knapp 286.000. Das waren deutlich weniger als die etwa 375.000 von der Regierung jährlich angepeilten neuen Wohnungen.

"Seit nunmehr drei Jahren" stagniere die Zahl neu genehmigter Wohnungen, heißt es in der Studie. Der Bauüberhang - also die Differenz zwischen genehmigten und gebauten Wohnungen - habe einen neuen Rekordwert erreicht: Er "entspricht derzeit der Bauleistung von etwa 2,5 Jahren", wie die Wirtschaftsforscher erklärten.

Die Kapazitätsauslastung der Bauwirtschaft sei weiterhin hoch, habe sich aber im vergangenen Jahr etwas verringert, da die Unternehmen mehr Personal eingestellt und den Maschinenpark ausgebaut hätten. Nichtsdestotrotz hielten sie sich zurück. Sie benötigten eine langfristige Perspektive, um mehr zu investieren.

"Wichtiger als kurzfristig angelegte Impulse wie das Baukindergeld", die "teilweise in der allgemeinen Preissteigerung zu verpuffen" drohten, ist aus Sicht des DIW "ein langfristiges Investitionsprogramm" des Staates für den Ausbau und die Erneuerung der Infrastruktur. Die Kommunen müssten zudem Planungskapazitäten zusammenlegen und Verfahren vereinfachen, fordern die Forscher.

(W.Uljanov--DTZ)

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