Deutsche Tageszeitung - Umsatz des Einzelhandels steigt das zehnte Jahr in Folge

Umsatz des Einzelhandels steigt das zehnte Jahr in Folge


Umsatz des Einzelhandels steigt das zehnte Jahr in Folge
Umsatz des Einzelhandels steigt das zehnte Jahr in Folge / Foto: ©

Der Einzelhandel in Deutschland hat im vergangenen Jahr erneut gute Geschäfte gemacht: Der Umsatz stieg nach vorläufigen Berechnungen preisbereinigt um 2,9 Prozent im Vorjahresvergleich, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte. Damit legte der Einzelhandelsumsatz das zehnte Jahr in Folge zu. Besonders stark wuchs der Online-Handel.

Textgröße ändern:

Die Schätzung für das Gesamtjahr 2019 beruht auf den Umsätzen im Einzelhandel von Januar bis November, wie die Statistiker mitteilten. Sie rechnen demnach mit einem preisbereinigten Anstieg zwischen 2,86 und 3,01 Prozent.

Der Handelsverband Deutschland (HDE) hatte ein Umsatzplus von real 2,8 Prozent prognostiziert. "Wir sehen den erfreulichen Jahrestrend bestätigt", sagte HDE-Geschäftsführer Kai Falk der Nachrichtenagentur AFP. "Abgerechnet wird am Schluss", fügte er hinzu: Die "harten Zahlen" kämen erst Ende Januar. Im Weihnachtsmonat Dezember machen viele Einzelhändler den mit Abstand höchsten Umsatz des Jahres.

Beim Onlinehandel rechnet der HDE mit einem "leicht zweistelligen Wachstum übers Jahr". Die Elf-Monats-Zahlen der Statistiker weisen ein Plus von preisbereinigt 7,4 Prozent im Vorjahresvergleich aus. Der Umsatz mit im Internet bestellten Waren wächst seit Jahren überproportional.

Besonders leidet darunter der stationäre Handel mit "internetaffinen Sortimenten", wie HDE-Geschäftsführer Falk sagte. Laut der aktuellen Statistik machten etwa Mode- und Schuhgeschäfte von Januar bis November 0,4 Prozent weniger Umsatz als im Vorjahreszeitraum.

Für die ersten drei Monate des neuen Jahres 2020 erwartet der HDE insgesamt "keine starken Impulse". Die Verbraucherstimmung sei zwar weiterhin auf einem hohen Niveau, der Trend der vergangenen Monate zeige allerdings nach unten. Immer mehr Verbraucher zeigten sich von Ankündigungen zum Stellenabbau bei großen Unternehmen beeindruckt, heißt es im Konsumbarometer des Verbandes für Januar. Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung der Konsumenten gingen daher zurück. Dennoch bleibe der private Konsum der wichtigste Wachstumstreiber in Deutschland.

(W.Budayev--DTZ)

Empfohlen

Gewinn von BMW sinkt 2024 um mehr als ein Drittel - Schwache Nachfrage in China

Der Autobauer BMW hat im vergangenen Jahr einen heftigen Gewinneinbruch verzeichnet: Unter dem Strich standen 7,68 Milliarden Euro, das waren 36,9 Prozent weniger als im Vorjahr, wie BMW in München am Freitag mitteilte. Grund war vor allem eine "gedämpfte Nachfrage in China".

Unicredit darf Anteil an Commerzbank auf knapp unter 30 Prozent aufstocken

Die italienische Großbank Unicredit ist bei einer möglichen Übernahme der Commerzbank einen Schritt weiter - will die Entscheidung darüber aber erst deutlich nach Jahresende fällen. Die Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB) genehmigte der Unicredit die Aufstockung ihres Commerzbank-Anteils auf 29,9 Prozent, wie das Institut in Mailand am Freitag mitteilte. Die Commerzbank erklärte, das ändere nichts an der grundsätzlichen Situation. Sie ist vehement gegen die Übernahme.

Zahl der Firmenpleiten steigt im Februar weiter zweistellig

Die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland ist auch im Februar weiter zweistellig gestiegen. Im vergangenen Monat lag sie vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes zufolge um 12,1 Prozent über dem Wert des Vorjahresmonats. Im Gesamtjahr 2024, für das am Freitag endgültige Ergebnisse vorlagen, meldeten die Amtsgerichte in Deutschland 28.812 Unternehmensinsolvenzen - 22,4 Prozent mehr als im Vorjahr.

Beauftragte fordert Nachfolge für Fonds Sexueller Missbrauch

Die Beauftragte der Bundesregierung für sexuellen Kindesmissbrauch hat ein Nachfolgemodell für den auslaufenden Fonds Sexueller Missbrauch gefordert. Die Abschaffung des Fonds ohne einen adäquaten Ersatz sei eine "Missachtung der Lebensrealität von Betroffenen" und zeige die "fehlende Anerkennung ihrer Biografie", erklärte Kerstin Claus am Freitag. Es sei aber "Aufgabe des Staates, Kinder und Jugendliche zu schützen und Verantwortung zu übernehmen".

Textgröße ändern: