"taz": Grüne fordern Klima-Aufpreis für Fleisch
Die Grünen wollen Fleisch und andere tierische Lebensmittel durch einen Aufpreis für Treibhausgase verteuern. "Zu den Sektoren, die bislang nicht durch den europäischen Emissionshandel erfasst werden, gehört auch die Landwirtschaft. Wir führen die Bepreisung von Klimagasen daher auch für landwirtschaftliche Produkte ein, angefangen mit tierischen Lebensmitteln", zitierte die "tageszeitung" am Mittwoch aus einem Beschluss der Bundesdelegiertenkonferenz von Mitte November.
Parteichef Robert Habeck sagte der Zeitung: "Auch die Landwirtschaft muss ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Deshalb sollte sie auch in die Bepreisung von Klimagasen miteinbezogen werden."
Möglich wäre es nach dem Wortlaut des Beschlusses, dass für den Ausstoß von Treibhausgas entweder Zertifikate gekauft oder Steuern gezahlt werden. Ein höherer Preis für besonders treibhausgasintensive Produkte soll den Konsum reduzieren und so das Klima entlasten.
Der Beschluss könne als eine Kehrtwende gelten, nachdem das Thema Konsum von Tierprodukten nach der Veggieday-Kampagne der Grünen im Jahr 2013 von der Partei jahrelang gemieden worden sei, sagte der Sprecher der Bundesarbeitsgemeinschaft Tierschutzpolitik der Grünen und Abgeordneter im Bremer Landesparlament, Philipp Bruck, der "taz". Er hatte den Beschluss initiiert. "Eine Steuer oder Abgabe auf Fleisch und Milch löst keine Panik mehr aus", sagte Bruck weiter.
(N.Loginovsky--DTZ)