Landwirtschaftsministerium verstärkt Prävention gegen Afrikanische Schweinepest
Wegen Fällen der Afrikanischen Schweinepest rund 40 Kilometer von der deutsch-polnischen Grenze entfernt verstärkt das Bundeslandwirtschaftsministerium Präventionsmaßnahmen, um einen Ausbruch in Deutschland zu verhindern. Die seit 2014 laufende Informationskampagne sei intensiviert worden, teilte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) am Freitag in einem Brief an die zuständigen Landesministerien und an verschiedene weitere Bundesministerien mit.
Darin appellierte sie, die Aufklärung über die Seuche zu unterstützen. "Nur so können wir den Herausforderungen durch die Verhinderung der Einschleppung dieser bedeutsamen Tierseuche wirksam begegnen", schrieb Klöckner. Als Maßnahme zur Aufklärung habe das Ministerium im Internet aktualisierte Broschüren für Landwirte und Jäger sowie Informationsmaterial in mehreren Sprachen für Reisende und andere Bürger bereitgestellt. Das Ministerium wolle neue Kommunikationswege nutzen, um möglichst viele Menschen zu erreichen.
In Mitteilungen im Internetdienst Twitter habe das Ministerium dazu aufgerufen, Lebensmittelabfälle sachgerecht zu entsorgen. Das Auftreten der Afrikanischen Schweinepest habe eine "enorme wirtschaftliche Bedeutung", die andere Länder bereits "schmerzvoll" hätten erfahren müssen.
Darüber hinaus habe die EU-Kommission das Bundeslandwirtschaftsministerium darüber informiert, dass die Restriktionszonen in Kürze angepasst würden. Diese reichten dann unmittelbar bis zur deutsch-polnischen Grenze.
Das Ministerium steht im engen Austausch mit den polnischen Behörden, der EU-Kommission und den Bundesländern. Kommende Woche wollen sich polnische und deutsche Veterinäre im Grenzgebiet treffen, um über das weitere Vorgehen zu beraten.
Als Vorbereitung auf einen möglichen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland wurden laut sächsischem Verbraucherschutzministerium seit Montag in dem Bundesland unter anderem die Suche nach an dem Virus verendeten Wildschweinen, der Aufbau eines Elektrozauns und die "seuchenspezifische Tötung eines Hausschweinebestandes" in einem Dresdner Schweinebetrieb geprobt.
Zudem arbeiteten die Länder nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums an einer Bewertung, ob weitere Maßnahmen gegen die Seuche ergriffen werden müssen. Dazu gehörten der Austausch mit Jägern über Drück- und Treibjagden, sowie das Wildschweinmanagement. Sollte die Schweinepest trotzdem in Deutschland ausbrechen, solle der Zugang zu betroffenen Gebieten reglementiert werden.
Die Afrikanische Schweinepest ist für Menschen ungefährlich, für Haus- und Wildschweine hingegen tödlich. Nach Angaben der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) wurden allein im August fünf Millionen Schweine in Asien vorsorglich getötet oder starben an der Seuche.
(W.Uljanov--DTZ)