Saudi Aramco startet Börsenhandel am kommenden Donnerstag
Der saudiarabische Ölkonzern Saudi Aramco wird seine ersten Schritte auf dem Börsenparkett in der kommenden Woche am Donnerstag machen. Am 12. Dezember werden die Aktien des Unternehmens erstmals an der Tadawul-Wertpapierbörse in Riad gehandelt, wie am Donnerstagabend aus mit dem Vorgang vertrauten Quellen verlautete. Demnach will Aramco die Papiere zum Startpreis von 32 Rial (rund 7,70 Euro) veräußern.
Dem Ölgiganten gelang der größte Börsengang aller Zeiten. Wie am Donnerstag bekannt wurde, sammelte Aramco 25,6 Milliarden Dollar (23,1 Milliarden Euro) von Investoren ein, das ist ein Rekordwert. Die Einnahmen überstiegen die des chinesischen Onlinekonzerns Alibaba, der 2014 an der Wall Street auf 25 Milliarden Dollar kam und den bisherigen Spitzenplatz hielt.
Das staatliche Unternehmen kommt damit auf einen Wert von 1,7 Billionen Dollar, damit ist es das wertvollste der Welt. Zum Vergleich: Der Börsenwert des US-Technologiekonzerns Apple beträgt 1,2 Billionen Dollar, der von Microsoft 1,14 Billionen Dollar und der von Alibaba knapp 1,1 Billionen Dollar.
Ursprünglich hatten die Saudi-Araber allerdings auf einen Wert von zwei Billionen Dollar sowie Einnahmen in Höhe von hundert Milliarden Dollar gehofft - das wurde nun deutlich verfehlt. An die Börse bringen will das Unternehmen nun drei Milliarden Aktien, das entspricht 1,5 Prozent der Anteile.
Der Börsengang von Saudi Aramco war seit langem geplant. Er war 2016 angekündigt und seitdem mehrmals verschoben worden. Dabei machten die Verantwortlichen immer wieder ungünstige Bedingungen auf den Finanzmärkten geltend.
Der Weltmarktanteil des Konzerns im Erdölsektor liegt bei rund zehn Prozent. Kronprinz Mohammed bin Salman verspricht sich von dem Börsengang die nötigen Finanzmittel für den Einstieg in eine fundamentale Transformation der saudiarabischen Volkswirtschaft, die bislang fast ausschließlich auf den Öleinnahmen aufgebaut ist. Die Einnahmen aus dem Börsengang sollen in neue Großprojekte gelenkt werden, die neben dem Energiesektor entstehen sollen.
(O.Tatarinov--DTZ)