Bundesländer bereiten sich auf Afrikanische Schweinepest vor
Angesichts des steigenden Risikos eines Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland sind die Behörden gefährdeter Länder in Alarmbereitschaft. Nach "aktuellen Informationen aus Polen" ist die Seuche "bis auf circa 40 Kilometer an die deutsche Grenze herangerückt", erklärte die sächsische Verbraucherschutzministerin Barbara Klepsch (CDU) am Donnerstag. Eine erfolgreiche Tierseuchenübung habe aber "gezeigt, dass wir im Ernstfall gut vorbereitet und gewappnet sind".
Seit Montag wurden demnach in Sachsen unter anderem die Suche nach an dem Virus verendeten Wildschweinen, der Aufbau eines Elektrozauns und die "seuchenspezifische Tötung eines Hausschweinebestandes" in einem Dresdner Schweinebetrieb geprobt.
"Eine Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest in unsere heimischen Wild- und Nutztierbestände durch menschliches Fehlverhalten, insbesondere im Reiseverkehr, ist nach wie vor hoch", warnte Baden-Württembergs Verbraucherschutzminister Peter Hauk (CDU). Sein Land bereite sich seit über zwei Jahren auf einen möglichen Ausbruch vor und nutze dabei die "Erkenntnisse aus den bisherigen Ausbruchregionen anderer Länder".
Baden-Württemberg sieht sich speziell durch die Nähe zu Belgien bedroht, wo im vergangenen Jahr ebenfalls Fälle der Schweinepest bekannt geworden waren. "Ruhiges Abwarten wäre völlig fehl am Platz", sagte Hauk. Es müsse "alles unternommen werden", damit die Pest "nicht durch menschliches Fehlverhalten nach Deutschland eingeschleppt wird". Er appellierte besonders an Reisende und Fernfahrer, aus betroffenen Gebieten möglichst keine Schweinefleischprodukte mitzubringen und Lebensmittelreste unzugänglich für Wildtiere zu entsorgen.
Die Afrikanische Schweinepest ist für Menschen ungefährlich, für Haus- und Wildschweine hingegen tödlich. Nach Angaben der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) wurden allein im August fünf Millionen Schweine in Asien vorsorglich getötet oder starben an der Seuche.
Klepsch sieht in der Seuche "ein hohes wirtschaftliches Risiko" für heimische Landwirte, ebenso wie Bauernpräsident Joachim Rukwied: Er warnte in der "Passauer Neuen Presse" vom Donnerstag vor fallenden Erzeugerpreisen für Schweinefleisch. "Ein Ausbruch in Deutschland würde wohl dazu führen, dass wir nicht mehr in sogenannte Drittländer, also in Länder außerhalb der EU, exportieren könnten."
(W.Budayev--DTZ)