ADAC kritisiert Forderungen des Umweltbundesamts zum Verkehrssektor
An den Forderungen des Umweltbundesamts zur Reduzierung der CO2-Emissionen im Verkehr kommt heftige Kritik des ADAC. Die Pläne wirkten wie ein "ideologischer Feldzug gegen das Auto", sagte ADAC-Vizepräsident Gerhard Hillebrand der "Süddeutschen Zeitung" (Freitagsausgabe). Zwar wolle auch der Automobilclub Fortschritte beim Klimaschutz. Diese dürften die Menschen aber nicht überfordern. Eine derartige Verteuerung des Autos "wird die Bevölkerung nicht mittragen".
Nach Einschätzung der Bundesbehörde sind bis 2030 drastische Einschnitte nötig, um die deutschen Klimaziele im Verkehr noch zu erreichen, etwa höhere Spritpreise, eine Quote für E-Autos und ein Tempolimit auf Autobahnen. Außerdem fordert das Umweltbundesamt die Abschaffung von Privilegien für Dienstwagen sowie der Pendlerpauschale. Höhere Einnahmen aus der Energiesteuer sollen zur Abfederung sozialer Härten ausgeschüttet werden.
Nach Auffassung des ADAC droht damit jedoch eine Spaltung in Stadt- und Landbevölkerung. Auch Vorschläge wie "70 Cent mehr für Diesel oder eine Abschaffung der Pendlerpauschale" seien "jenseits von Gut und Böse", sagte Hillebrand der "SZ". Für ein Tempolimit zeigte er sich offener.
Die Überlegungen zur Pendlerpauschale kritisierte auch der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Die Bundesregierung habe sich für eine CO2-Bepreisung entschieden, die Kraftstoffe und damit Autofahren für mehr Klimaschutz verteuern werden, sagte Marion Jungbluth vom vzbv dem "Handelsblatt". Gerade für Pendler sei die Pauschale und deren Erhöhung "als Ausgleich notwendig".
(P.Vasilyevsky--DTZ)