Ryanair schließt weitere Standorte - auch Nürnberg betroffen
Ryanair schließt wegen Lieferverzögerungen bei Boeing-Flugzeugen auch seine Basis am Flughafen Nürnberg. Wie die irische Billigfluglinie am Mittwoch erklärte, rechnet sie nur noch mit der Auslieferung von zehn statt wie bislang geplant 20 neuen Maschinen des Typs 737 MAX bis zum kommenden Sommer. Im Oktober hatte das Unternehmen die Schließung des Standorts Hamburg angekündigt, seit 2018 sitzt Ryanair nicht mehr in Bremen.
Der jetzige Lieferrückstand mache im kommenden Jahr die Schließung zweier weiterer Basen notwendig, teilte Ryanair mit: Neben Nürnberg, wo bislang noch zwei Flugzeuge der Airline stationiert sind, ist Stockholm betroffen. Deutschlandchef Edward Wilson bedauerte die Entscheidung und erwartete weitere "geringe" Kapazitätskürzungen an anderen Standorten, über die Ryanair noch mit Arbeitnehmern und Flughäfen verhandle.
Nürnbergs Flughafenchef Michael Hupe sprach von einem "Schlag für die Metropolregion", der "zu Nachteilen für die Wirtschaft, beispielsweise im Messegeschäft und im Tourismus" führen werde. Die Zahl der bislang 20 für Sommer buchbaren Nonstop-Verbindungen wird sich laut Flughafen "voraussichtlich um zwei Drittel reduzieren, das verbleibende Drittel wird wohl mit Flugzeugen von anderen europäischen Stationierungsorten aus geflogen".
Der US-Flugzeugbauer Boeing steht wegen seiner 737 MAX schon länger in der Kritik: Seit März gilt die Maschinen dieses Typs ein weltweites Flugverbot, nachdem bei zwei Abstürzen von in Indonesien und Äthiopien insgesamt 346 Menschen ums Leben gekommen waren. Bereits im Juli hatte Ryanair infolge der Probleme rund um die Flugzeuge Einschränkungen angekündigt.
(O.Tatarinov--DTZ)