Ökonomen schlagen bundesweiten Bürgerfonds gegen Leerstand in Städten vor
Gegen den Leerstand von Wohnhäusern in Kleinstädten haben Ökonomen einen bundesweiten Bürgerfonds vorgeschlagen. Die "Welt" zitierte in ihrer Mittwochsausgabe aus einem Gutachten des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln, wonach von einem solchen Fonds "nicht nur die Eigentümer und Investoren" profitieren würden, sondern auch die Nutzer, etwa "Familien, Senioren und Einzelhandel". Außerdem würde die Stadt aufgewertet.
"Der Umgang mit der Landflucht sowie die Vermeidung und der Abbau von Leerständen sind zentrale Zukunftsthemen", zitierte die Zeitung den IW-Immobilienexperten Ralph Henger. Das IW schlägt demnach vor, den Fonds unter anderem über die Städtebauförderung des Bundes auszustatten. Er könne dann leerstehende Immobilien erwerben und im Erbbaurecht an Initiativen weitergeben, die die maroden Gebäude sanieren. Außerdem müsse der Fonds fachliche Beratung anbieten.
Das IW bezieht sich der "Welt" zufolge auch auf ein Pilotprojekt des Bundesbildungsministeriums, das zunächst nur für leerstehende Fachwerkhäuser gedacht war. Das Ministerium hatte demnach im Oktober 2017 ein entsprechendes Projekt auf den Weg gebracht und danach in einigen Städten getestet. Der Bürgerfonds müsse allerdings weiterentwickelt und in die Lage versetzt werden, sich "mit einer gewissen Menge an Eigenkapital oder unmittelbarer Förderung" zu beteiligen.
(N.Loginovsky--DTZ)