Deutsche Tageszeitung - Wirtschaftsabschwung sorgt für mehr Kurzarbeit und weniger Überstunden

Wirtschaftsabschwung sorgt für mehr Kurzarbeit und weniger Überstunden


Wirtschaftsabschwung sorgt für mehr Kurzarbeit und weniger Überstunden
Wirtschaftsabschwung sorgt für mehr Kurzarbeit und weniger Überstunden / Foto: ©

Der Wirtschaftsabschwung wirkt sich einer Studie zufolge bereits auf die Arbeitszeit aus: Im dritten Quartal von Juli bis September gab es mehr Kurzarbeit und weniger Überstunden sowie eine schwächere Entwicklung vor allem bei exportabhängigen Vollzeitjobs, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Dienstag mitteilte. Die Zahl der Arbeitsstunden stieg zwar dennoch, Grund war demnach aber vor allem ein Kalendereffekt. Im dritten Quartal 2019 gab es einen Arbeitstag mehr als im Vorjahresquartal.

Textgröße ändern:

Die Zahl der Kurzarbeiter stieg laut vorläufigen Hochrechnungen im dritten Quartal um 28.000 auf 64.000, wie das IAB mitteilte. Die Beschäftigten machten demnach im Schnitt 6,2 bezahlte Überstunden und 5,4 unbezahlte Überstunden - 0,7 bezahlte und 0,4 unbezahlte Stunden weniger als im dritten Quartal 2018.

Die Zahl der Mehrfachbeschäftigten überschritt zudem im dritten Quartal erstmals die Vier-Millionen-Grenze, sie lag bei knapp 4,1 Millionen. Der Trend zu Mehrfachbeschäftigungen halte bereits seit 16 Jahren an, erläuterte das IAB. Mehrfachbeschäftigungen können demnach sozialversicherungspflichtig oder auch geringfügig sein.

Das IAB der Bundesagentur für Arbeit wertete die von Juli bis September erfassten rund 16 Milliarden Arbeitsstunden der insgesamt 45,4 Millionen Erwerbstätigen aus. Demnach lag die Arbeitszeit pro Erwerbstätigem bei knapp 354 Stunden, das waren 0,1 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Die durchschnittliche vereinbarte Wochenarbeitszeit eines Vollzeitbeschäftigten betrug demnach 38,3 Stunden, die eines Teilzeitbeschäftigten 17,8 Stunden.

(P.Vasilyevsky--DTZ)

Empfohlen

Autobauer Ford will bis 2027 in Deutschland 2900 Stellen abbauen

Der US-Autobauer Ford will bis Ende 2027 in Deutschland rund 2900 Stellen abbauen. Insgesamt sollen in Europa bis zu diesem Zeitpunkt 4000 Stellen wegfallen, davon neben Deutschland vor allem in Großbritannien, wie das Unternehmen am Mittwoch in Köln mitteilte. Der Großteil der Stellen soll demnach im Kölner Werk wegfallen. Dort waren zuletzt rund 12.000 Menschen beschäftigt.

Initiative in Baku für Verzicht auf neue Kohlekraftwerke

Eine Gruppe von 25 Staaten hat sich am Rande der UN-Klimakonferenz in Baku auf einen Aufruf zum weltweiten Verzicht auf neue Kohlekraftwerke verständigt. Damit solle die Abkehr von der als besonders klimaschädlichen Kohle beschleunigt werden, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung am Mittwoch. Der Verzicht soll demnach für alle Kraftwerke gelten, deren Emissionen nicht etwa durch die Abscheidung und Speicherung von CO2 vermindert werden.

Zentralbank: Flutkatastrophe kostet Spanien 0,2 Prozentpunkte Wirtschaftswachstum

Die Flutkatastrophe in Spanien Ende Oktober hat auch massive wirtschaftliche Folgen. Wegen der Zerstörung durch die Wassermassen dürfte die Wirtschaft des Landes im vierten Quartal 2024 um 0,2 Prozentpunkte weniger wachsen, wie der Chef der spanischen Zentralbank, José Luis Escrivá, am Mittwoch sagte. Die Schätzung basiere auf den Erfahrungen mit dem Wirbelsturm Katrina an der US-Golfküste im Jahr 2005. "Die Dynamik ist sehr ähnlich."

Klima, Demographie, neue Technologien: Unicef fordert besseren Schutz von Kindern

Angesichts globaler Entwicklungen wie der Klimaerwärmung, dem demographischen Wandel und dem Aufkommen neuer Technologien hat das UN-Kinderhilfswerk Unicef mehr Anstrengungen für den Schutz von Kindern gefordert. "Kinder erleben unzählige Krisen, von Klimawandel bis hin zu Online-Gefahren, und diese werden sich in den kommenden Jahren noch verschärfen", erklärte Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell am Mittwoch anlässlich des Internationalen Tags der Kinderrechte. Die Lebenssituation vieler Kinder könnte sich dadurch deutlich verschlechtern.

Textgröße ändern: