US-Unternehmen in Deutschland wollen weniger investieren
Die Investitionsbereitschaft der US-Unternehmen in Deutschland hat deutlich abgenommen. Nur 24 von 100 befragten Firmen wollen in den kommenden drei Jahren zehn Millionen Euro oder mehr hierzulande investieren - 2017 waren es noch knapp die Hälfte, wie eine Umfrage für die Beratungsgesellschaft KPMG ergab. Der Anteil der Firmen, die gar keine Investitionen tätigen wollen, stieg demnach von sechs auf 13 Prozent.
"Um für die für Deutschland wichtigsten Investoren attraktiv zu bleiben, müsste das komplexe deutsche Steuersystem vereinfacht und die Steuerbelastung für Unternehmen gesenkt werden", erläuterte KPMG am Montag Forderungen der Firmen. "Außerdem müssten Neuansiedlungen und Erweiterungsinvestitionen gerade im Bereich künstlicher Intelligenz stärker gefördert werden."
100 deutsche Tochtergesellschaften von US-Unternehmen wurden im Sommer im Auftrag der Beratungsgesellschaft befragt. Dabei schätzten zwar 77 Prozent ihre wirtschaftliche Lage positiv ein - das waren fünf Prozentpunkte mehr als 2017. Dennoch sahen die befragten Unternehmer zahlreiche Investitionshemmnisse in Deutschland.
Dazu zählen laut KPMG beispielsweise hohe Personalkosten und "die mangelnde Verfügbarkeit gut ausgebildeter Arbeitskräfte" sowie zu geringe Investitionen in die Digitalisierung von Staatsseite und eine ausbaufähige Infrastruktur. Die Regierung müsse "in den Netzausbau für Mobilfunk und Strom ebenso wie den Ausbau der Verkehrsnetze investieren".
(N.Loginovsky--DTZ)