Handelsverband fordert Einführung eines digitalen Euro
Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat die Einführung eines digitalen Euro gefordert. Mit Blick auf das für Anfang Dezember geplante EU-Finanzministertreffen richtete der Verband ein entsprechendes Schreiben an Finanzminister Olaf Scholz (SPD) und Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz, wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" am Freitag berichtete. "Große Kreditkartenunternehmen nutzen ihre Position seit Jahren aus und haben eine Marktdominanz erreicht, die der Handel nicht ignorieren kann", heißt es darin.
HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth verweist der Zeitung zufolge unter anderem auf die Dominanz von Mastercard und Visa, aber auch auf Bemühungen um Kryptowährungen, etwa durch Libra von Facebook. Dabei gehe es "neben dem Erzielen von Erträgen insbesondere um die Datengewinnung". Der Handel gerate daher zunehmend in Gefahr, den direkten Kontakt zum Kunden zu verlieren, warnte der HDE.
Wie der digitale Euro umgesetzt werden soll, dazu gibt es dem Bericht zufolge beim Handelsverband keine Präferenz. Wichtig sei, dass die Gestaltungshoheit bei der Europäischen Zentralbank (EZB) liege, sagte Genth der "NOZ". Neben einer Blockchain-basierten Handhabung könnten auch Zentralbankkonten für Bürger in Betracht kommen.
(P.Vasilyevsky--DTZ)