Hotels und Gaststätten warnen im Länderstreit um Sommerferien vor steigenden Preisen
Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) hat angesichts des Bundesländer-Streits um den Zeitpunkt der Sommerferien vor steigenden Übernachtungspreisen gewarnt. "Es ist allseits bekannt, dass zu kurze Korridore für die Sommerferien zu Staus, ausgebuchten Reisezielen und letztlich auch zu steigenden Preisen führen, da das Tourismusangebot künstlich verknappt wird", sagte Dehoga-Präsident Guido Zöllick den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Freitag.
Neben der Länge des Ferienzeitkorridors sei eine "intelligente Koordinierung unter den Bundesländern" wichtig, sagte Zöllick weiter. "Insbesondere geht es darum, dass die bevölkerungsreichsten Bundesländer nicht alle zur gleichen Zeit Sommerferien haben."
Zöllick warb dafür, die bisherige Regelung beizubehalten. "Der von der Kultusministerkonferenz für die Jahre 2018 bis 2024 beschlossene Sommerferienzeitkorridor liegt bei 84,6 Tagen. Das war und ist ein vernünftiger Kompromiss", sagte er.
Die bisher geltende Regelung berücksichtige dabei "die Interessen der Reisenden und Gäste wie die der Tourismuswirtschaft". Den Vorstoß, die Sommerferienzeit in Deutschland weniger zu strecken und in einen begrenzten Zeitraum vom 1. Juli bis 10. September zu legen, lehne der Dehoga ab, sagte Zöllick den RND-Zeitungen.
Die Bundesländer Hamburg und Berlin hatten sich zuletzt für eine solche Reform stark gemacht. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte zuvor angekündigt, dass der Freistaat an seinen starren Ferienzeiten festhalten werde. Falls keine Einigung gelingt, könnte jedes Bundesland seine Ferienzeit selbst festlegen. Dann könnte der Sommerferienzeitkorridor deutlich kleiner ausfallen.
(W.Uljanov--DTZ)