Bericht: Hohe Zahl von Arbeitsunfällen bei Amazon in den USA
In den Lagerhäusern des Online-Handelsriesen Amazon in den USA erleiden Mitarbeiter laut Recherchen einer US-Organisation deutlich häufiger schwere Arbeitsunfälle als bei anderen Firmen. Die Rate der schweren Verletzungen sei in den Amazon-Lagern mehr als doppelt so hoch wie im Schnitt der in der Warenlagerung tätigen Unternehmen in den USA, erklärte das auf vertiefte journalistische Recherche spezialisierte Center for Investigative Reporting (CIR) am Montag.
Im vergangenen Jahr habe fast jeder zehnte der in den Amazon-Lagern in Vollzeit tätigen Arbeiter schwere Verletzungen davongetragen, ergaben die CIR-Recherchen. Statistisch lag die Quote der betroffenen Vollzeit-Mitarbeiter bei 9,6 von 100. Der Schnitt in der gesamten Branche liegt den Angaben zufolge bei 4,0.
Der Konzern erklärte jedoch zu dem Report, die hohen Zahlen resultierten daraus, dass Amazon offensiver über Arbeitsunfälle berichte als andere Unternehmen.
Laut CIR könnten viele der Arbeitsunfälle in den Amazon-Lagern mit dem Zeitdruck zusammenhängen, unter dem die Arbeiter stehen. Mehrere ehemalige Amazon-Beschäftigte berichteten den Journalisten der Organisation, dass sie sich immer wieder zur Missachtung von Sicherheitsregeln gezwungen gesehen hätten, um die Zeitvorgaben für ihre Arbeitsabläufe einzuhalten.
Amazon versucht, seine Lieferzeiten immer weiter zu verkürzen. Besonders schnell beliefert werden "Prime"-Kunden, also die Abonnenten des Amazon-Vorzugsprogramms. Wegen der Arbeitsbedingungen für seine Mitarbeiter steht der Konzern regelmäßig in der Kritik.
(W.Budayev--DTZ)