Deutsche Tageszeitung - Audi streicht 9500 Stellen bis 2025 - und will bis zu 2000 neue Jobs schaffen

Audi streicht 9500 Stellen bis 2025 - und will bis zu 2000 neue Jobs schaffen


Audi streicht 9500 Stellen bis 2025 - und will bis zu 2000 neue Jobs schaffen
Audi streicht 9500 Stellen bis 2025 - und will bis zu 2000 neue Jobs schaffen / Foto: ©

Audi hat einen weitreichenden Personalumbau in Deutschland angekündigt: Bis 2025 will der Autobauer bis zu 9500 Stellen abbauen - gleichzeitig sind aber auch bis zu 2000 neue Stellen in Zukunftsbereichen geplant. Vorstand und Aufsichtsrat schlossen eine entsprechende Grundsatzvereinbarung, die ab Freitag bis Ende 2029 gilt, wie Audi am Dienstag mitteilte. Betriebsbedingte Kündigungen in diesem Zeitraum sind den Angaben zufolge ausgeschlossen.

Textgröße ändern:

Audi erklärte, "dass Jobprofile wegfallen und neue entstehen werden". Der Stellenabbau geschehe "entlang der demografischen Kurve - insbesondere durch Fluktuation und ein neues attraktives Vorruhestandsprogramm". Im Management sei "ein prozentual gleichwertiger Abbau" vorgesehen. Gleichzeitig will die Volkswagen-Tochter "bis zu 2000 neue Expertenstellen in Bereichen wie Elektromobilität und Digitalisierung" schaffen, die vorrangig mit internen Fachkräften besetzt werden sollen.

"In Zeiten des Umbruchs stellen wir Audi agiler und effizienter auf", erklärte Konzernchef Bram Schot. "Damit erhöhen wir die Produktivität und stärken die Wettbewerbsfähigkeit unserer deutschen Standorte langfristig.“ Audi strebt mit der Grundsatzvereinbarung auch "die Optimierung der Produktionskapazität" in den beiden Werken in Ingolstadt und Neckarsulm an und will sie für die Fertigung neuer Elektroautos ausrüsten.

"In Neckarsulm fährt bereits ab 2020 der vollelektrische Audi e-tron GT vom Band", erklärte das Unternehmen, "auch die anderen Fertigungslinien werden schrittweise für die Elektromobilität eingerüstet". In Ingolstadt sollen demnach künftig E-Fahrzeuge im Premiumsegment produziert werden.

Mit den in der Grundsatzvereinbarung festgeschriebenen Maßnahmen will Audi bis 2029 rund sechs Milliarden Euro zusätzlich erwirtschaften und unter anderem in die Zukunftsbereiche Elektrifizierung und Digitalisierung investieren. Der Ingolstädter Autokonzern verkaufte in den ersten neun Monaten dieses Jahres rund 900.000 Fahrzeuge, gut 200.000 weniger als im Vorjahr. Auch der Umsatz lag mit rund 41,3 Milliarden Euro unter dem Vorjahreswert von knapp 44,3 Milliarden Euro.

(W.Budayev--DTZ)

Empfohlen

Polizei in Brandenburg setzt Räumung von Tesla-Protestcamp bei Grünheide fort

In Grünheide in Brandenburg hat die Polizei die Räumung eines Protestcamps gegen eine Werkserweiterung des US-Elektroautobauers Tesla fortgesetzt. Sechs Menschen befanden sich nach Angaben eines Polizeisprechers am Mittwochvormittag noch in Baumhäusern und Baumkronen. Im Einsatz waren demnach für Höheneinsätze ausgebildete Teams der Polizei aus Brandenburg, Sachsen und Berlin.

Warten auf Nvidia-Quartalszahlen - Aktienmärkte weltweit eher optimistisch

Die Aktienmärkte weltweit sind am Mittwoch in Wartestellung: Das mittlerweile wertvollste Unternehmen der Welt, der US-Chiphersteller Nvidia, sollte am Abend 22.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit seine Geschäftszahlen für das dritte Quartal vorstellen. "Einer der am meisten erwarteten Tage der Berichtssaison, wenn nicht sogar der am meisten erwartete Tag, ist endlich gekommen", sagte Ipek Ozkardeskaya, Analystin bei der Swissquote Bank.

Frankreichs Präsident Macron will Streit um chinesische Zölle auf Cognac lösen

Im Handelsstreit zwischen der EU und China will Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die angekündigten Strafzölle auf Cognac noch abwenden. "Wir haben mit dem chinesischen Präsidenten (Xi Jinping) beschlossen, die Angelegenheit sachlich, mit großer Transparenz zu regeln", sagte Macron am Dienstag (Ortszeit) am Rande des G20-Treffens im brasilianischen Rio de Janeiro.

Soli-Topf und Boni-Verzicht: IG Metall und VW-Betriebsrat legen Zukunftsplan vor

Im Ringen um einen Tarifabschluss bei Volkswagen hat die Arbeitnehmerseite ein Zukunftskonzept vorgeschlagen, das Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen verhindern soll. Kern sei ein solidarischer Zukunftsfonds, über den eine noch auszuhandelnde Entgelterhöhung nicht ausgezahlt, sondern in eine Absenkung der Arbeitszeit umgewidmet werden könne, wie die IG Metall und der VW-Betriebsrat am Mittwoch erläuterten. So könnten 2025 und 2026 betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden, lautet der Vorschlag.

Textgröße ändern: