Deutsche Tageszeitung - Berliner Landesregierung beschließt Gesetz zum Mietendeckel

Berliner Landesregierung beschließt Gesetz zum Mietendeckel


Berliner Landesregierung beschließt Gesetz zum Mietendeckel
Berliner Landesregierung beschließt Gesetz zum Mietendeckel / Foto: ©

Der Berliner Senat hat am Dienstag den Gesetzentwurf zum Mietendeckel beschlossen. Der Entwurf sei dem Abgeordnetenhaus zur weiteren Beratung und Verabschiedung zugeleitet worden, erklärte Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke), die die Pläne vorgelegt hatte. Sie sprach von einem "wichtigen Meilenstein" auf dem Weg zur Einführung. Das Gesetz soll schon Anfang kommenden Jahres in Kraft treten und rückwirkend ab 18. Juni dieses Jahres gelten.

Textgröße ändern:

"Uns ist bewusst, dass wir mit dem Gesetzentwurf absolut juristisches Neuland betreten", erklärte die stellvertretende SPD-Landesvorsitzende Iris Spranger zu dem geplanten Gesetz. Jedoch schauten bereits jetzt weitere Bundesländer auf die Bundeshauptstadt und würden Berlin "gerne als Vorbild für ihre Initiativen gegen die Mietenexplosion nehmen".

Die rot-rot-grüne Landesregierung hatte den umstrittenen Mietendeckel Ende Oktober auf den Weg gebracht. Die Mieten sollen für fünf Jahre eingefroren werden, besonders hohe Mieten unter bestimmten Umständen abgesenkt werden dürfen.

Der Mietendeckel soll für rund 1,5 Millionen Wohnungen in der Hauptstadt gelten. Ausgenommen sind Neubauten, die seit Anfang 2014 bezugsfertig wurden. Sozialwohnungen, Wohnungen sozialer Träger und Wohnungen in Wohnheimen sind ebenfalls ausgenommen.

Sebastian Czaja, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Abgeordnetenhaus, kritisierte die Pläne. Damit besiegele der Senat "den stadtentwicklungspolitischen Abschwung unserer Stadt". Der Mietendeckel sei kein Ausweg für den angespannten Wohnungsmarkt.

Die Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB) sprachen von einer "schweren Hypothek für den Wirtschaftsstandort Berlin". Der Mietendeckel werde für die Bauwirtschaft wie eine Konjunkturbremse wirken, außerdem könnten Arbeitsplätze in Gefahr geraten. Nicht zuletzt gebe es Zweifel, ob der Mietendeckel mit dem Grundgesetz vereinbar sei.

(W.Uljanov--DTZ)

Empfohlen

Polizei in Brandenburg setzt Räumung von Tesla-Protestcamp bei Grünheide fort

In Grünheide in Brandenburg hat die Polizei die Räumung eines Protestcamps gegen eine Werkserweiterung des US-Elektroautobauers Tesla fortgesetzt. Sechs Menschen befanden sich nach Angaben eines Polizeisprechers am Mittwochvormittag noch in Baumhäusern und Baumkronen. Im Einsatz waren demnach für Höheneinsätze ausgebildete Teams der Polizei aus Brandenburg, Sachsen und Berlin.

Warten auf Nvidia-Quartalszahlen - Aktienmärkte weltweit eher optimistisch

Die Aktienmärkte weltweit sind am Mittwoch in Wartestellung: Das mittlerweile wertvollste Unternehmen der Welt, der US-Chiphersteller Nvidia, sollte am Abend 22.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit seine Geschäftszahlen für das dritte Quartal vorstellen. "Einer der am meisten erwarteten Tage der Berichtssaison, wenn nicht sogar der am meisten erwartete Tag, ist endlich gekommen", sagte Ipek Ozkardeskaya, Analystin bei der Swissquote Bank.

Frankreichs Präsident Macron will Streit um chinesische Zölle auf Cognac lösen

Im Handelsstreit zwischen der EU und China will Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die angekündigten Strafzölle auf Cognac noch abwenden. "Wir haben mit dem chinesischen Präsidenten (Xi Jinping) beschlossen, die Angelegenheit sachlich, mit großer Transparenz zu regeln", sagte Macron am Dienstag (Ortszeit) am Rande des G20-Treffens im brasilianischen Rio de Janeiro.

Soli-Topf und Boni-Verzicht: IG Metall und VW-Betriebsrat legen Zukunftsplan vor

Im Ringen um einen Tarifabschluss bei Volkswagen hat die Arbeitnehmerseite ein Zukunftskonzept vorgeschlagen, das Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen verhindern soll. Kern sei ein solidarischer Zukunftsfonds, über den eine noch auszuhandelnde Entgelterhöhung nicht ausgezahlt, sondern in eine Absenkung der Arbeitszeit umgewidmet werden könne, wie die IG Metall und der VW-Betriebsrat am Mittwoch erläuterten. So könnten 2025 und 2026 betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden, lautet der Vorschlag.

Textgröße ändern: