Stimmung der Verbraucher hellt sich wieder auf
Die Stimmung der Verbraucher in Deutschland hat sich zuletzt wieder aufgehellt und lässt auf eine konsumfreudige Vorweihnachtszeit schließen: Wie das Marktforschungsinstitut GfK am Dienstag in Nürnberg mitteilte, legten im November sowohl die Konjunktur- als auch die Einkommenserwartung spürbar zu. Für das Konsumklima prognostizierten die Forscher für Dezember einen Wert von 9,7 Punkten - 0,1 Zähler mehr als im November.
Die Verbraucher in Deutschland hätten durch ihre "ausgesprochen gute Konsumlaune maßgeblich dazu beigetragen", dass eine Rezession im dritten Quartal habe vermieden werden können, analysierte die GfK. Der Konsum sei eine wichtige Stütze der Konjunktur.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im dritten Quartal leicht gewachsen. Wäre es wie im Vorquartal erneut gesunken, wäre die technische Definition einer Rezession erfüllt gewesen.
Noch immer gebe es Risikofaktoren wie die globale Konjunkturschwäche, Handelskonflikte und das Chaos rund um den Brexit, daher sei das Konsumklima schwächer als im Vorjahreszeitraum, teilten die Forscher mit. Jedoch sei das Niveau "zufriedenstellend".
Möglicherweise hätten zuletzt erzielte Entspannungen im Handelsstreit zwischen den USA und China sowie die Hoffnungen im Zusammenhang mit der Neuwahl in Großbritannien zu mehr Optimismus geführt.
Für ihre repräsentativen Studien zum Konsumklima führt die GfK monatlich rund 2000 Interviews mit Verbrauchern zu ihrer Konjunkturerwartung, ihrer Einkommenserwartung und ihrer Anschaffungsneigung.
Dabei gewann der Indikator zur Konjunkturerwartung im November 15,5 Zähler hinzu und kletterte auf 1,7 Punkte - der höchste Anstieg seit über neun Jahren. Auch die Einkommenserwartung legte spürbar zu und zwar um 6,5 Zähler auf 45,5 Punkte. Die Anschaffungsneigung der Verbraucher konnte trotz geringer Verluste ihr "sehr hohes Niveau" halten, der Indikator erreichte 50 Punkte.
Die Forscher rechnen auch in naher Zukunft mit einer guten Konsumneigung, da zunehmend Negativzinsen auf die privaten Einlagen bei Banken und Sparkassen drohten. Das werde "vermutlich den einen oder anderen Sparer" zu Anschaffungen und Ausgaben veranlassen.
(W.Budayev--DTZ)