Nur knapp drei von zehn Unternehmen im Maschinenbau tarifgebunden
Im deutschen Maschinenbau sind nur noch knapp drei von zehn Unternehmen (29 Prozent) tarifgebunden. Das zeigt eine am Montag veröffentlichte Umfrage des Branchenverbands VDMA unter 446 Mitgliedsfirmen. Als Gründe für Tarifabstinenz nannten die meisten Befragten (79 Prozent) den geringen Spielraum für betriebliche Lösungen und die mangelnde Flexibilität (70 Prozent). Trotz abnehmender Tarifbindung sei der Maschinenbau aber keine Niedriglohnbranche, betonte der VDMA.
Knapp die Hälfte der nicht tarifgebundenen Unternehmen gab als Grund auch "zunehmende Lohnkosten" an. Der vergangene Tarifabschluss in der Metall- und Elektroindustrie wird von den befragten Unternehmen sehr schlecht bewertet; von den tarifgebundenen Unternehmen denkt der Umfrage zufolge fast jedes zweite (45 Prozent) über eine Beendigung des Flächentarifs nach.
Allerdings: Viele der nichtgebundenen Firmen orientieren sich am Tarifvertrag oder nehmen Bezug darauf - etwa bei der Arbeitszeitregelung (77 Prozent), den Urlaubsregelungen (65 Prozent) oder auch den Entgeltregelungen (50 Prozent), wie die Umfrage ergab. Der durchschnittliche Bruttojahresverdienst eines vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmers in der Branche lag 2018 bei gut 61.000 Euro, wie der VDMA betonte.
Die Tarifparteien müssten "wettbewerbsfähige und attraktive tarifliche Regelungen vereinbaren", erklärte VDMA-Hauptgeschäftsführer Hartmut Rauen. "Dann würden sich auch mehr Unternehmen wieder tarifvertraglich binden."
(L.Møller--DTZ)