Deutsche Tageszeitung - ZEW-Studie: Aktienanlage eignet sich zur profitablen Altersvorsorge

ZEW-Studie: Aktienanlage eignet sich zur profitablen Altersvorsorge


ZEW-Studie: Aktienanlage eignet sich zur profitablen Altersvorsorge
ZEW-Studie: Aktienanlage eignet sich zur profitablen Altersvorsorge / Foto: ©

Eine breit gestreute und langfristige Aktienanlage eignet sich einer Studie zufolge für eine profitable Altersvorsorge. Um Risiken wie etwa eine Finanzkrise kurz vor Rentenbeginn zu minimieren, schlägt das Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) vor, den Aktienanteil in den Jahren vor dem Renteneintritt schrittweise durch Anleihen zu ersetzen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) sieht in dem Gutachten ein Argument für die Abkehr von der Riester-Rente.

Textgröße ändern:

Das ZEW fertigte die Studie im Auftrag der Verbraucherschützer an. Darin simulieren die Wissenschaftler unterschiedliche Einzahlungsverläufe in ein Standardprodukt auf Grundlage historischer Renditeverläufe für Aktien und Anleihen.

Sie kommen zu dem Ergebnis, dass eine reine Aktienstrategie im Mittelwert eine rund dreimal so hohe Rente wie eine risikolose Anlage in Anleihen bringt. Lediglich in den sieben schlechtesten von 100 Fällen wäre dies anders.

"Eine wichtige Frage rund um die Einführung eines Standardprodukts ist die Kapitalanlage und das Anlagerisiko für Verbraucher", erklärte am Freitag vzbv-Finanzexpertin Dorothea Mohn. "Hier ist jetzt klar: Eine einfache Strategie aus Aktien plus Umschichtung wäre deutlich besser als komplizierte Versicherungen oder der Riester-Sparstrumpf."

Die Riester-Rente, die staatlich geförderte Privatvorsorge, soll das sinkende Niveau gesetzlicher Renten ausgleichen. Wer einen Teil seines Einkommens in eine Riester-Altersvorsorge investiert, erhält einen staatlichen Zuschuss oder muss weniger Steuern zahlen. Kritisiert werden aber seit langem schon die hohen Kosten und der Bürokratie-Aufwand.

Der vzbv fordert daher schon seit längerem die Abschaffung und stattdessen eine sogenannte "Extrarente": ein öffentlich-rechtlich organisiertes Standardprodukt, das ohne unnötige Kosten und Vermittlungsprovisionen auskommt, leicht verständlich ist und durch langfristige Anlagen am Kapitalmarkt gute Renditen abwirft.

Das ZEW betonte am Freitag, die Ergebnisse des Gutachtens ließen sich sowohl auf staatliche Fonds als auch auf betriebliche Altersversicherungen und auf die private Altersvorsorge anwenden.

(N.Loginovsky--DTZ)

Empfohlen

Frankreich schickt letzten Atommüll zurück nach Deutschland

Deutschland erhält seinen letzten Atommüll aus Frankreich zurück: Vier Container mit hoch radioaktivem Material hätten am Dienstag den Bahnhof Valognes in der Nähe der Wiederaufbereitungsanlage La Hague Richtung Deutschland verlassen, teilte der staatliche Atomkonzern Orano mit. Dabei handle es sich um den 13. und letzten Transport von hochradioaktivem Material. Nach Informationen der Umweltorganisation Greenpeace ist er für das 2019 abgeschaltete Atomkraftwerk Philippsburg nahe der französischen Grenze bestimmt.

Schäden an Unterwasser-Kabeln in der Ostsee wecken Verdacht auf Sabotage

Schäden an zwei wichtigen Unterwasser-Kabeln in der Ostsee binnen 48 Stunden haben in Deutschland, Finnland und Schweden den Verdacht auf Sabotage laut werden lassen. Ein solcher Vorfall wecke "sofort den Verdacht, dass absichtlich Schaden angerichtet wird", erklärten am Dienstag Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und ihre finnische Kollegin Elina Valtonen. Zuvor waren Schäden sowohl an einem Telekommunikations-Kabel zwischen Deutschland und Finnland als auch an einem derartigen Kabel zwischen Schweden und Litauen bekannt geworden.

Studie der Regierung sieht großes Potenzial für Solaranlagen an Fernstraßen

An Autobahnen und Bundesstraßen in Deutschland gibt es einer Studie der Bundesregierung zufolge große Potenziale für den Bau von Solaranlagen. Wie das Bundesverkehrsministerium am Dienstag mitteilte, könnten entlang der Straßen, an Lärmschutzwällen und Parkflächen insgesamt bis zu 54 Gigawatt Leistung installiert werden. Demnach wurden etwa 250.000 potenziell geeignete Flächen erfasst.

ARD und ZDF ziehen erneut für höheren Rundfunkbeitrag vor Bundesverfassungsgericht

ARD und ZDF ziehen für einen höheren Rundfunkbeitrag erneut vor das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. Beide öffentlich-rechtlichen Sender begründeten dies am Dienstag damit, dass die Bundesländer bisher keine Umsetzung der von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarf der Rundfunkanstalten (KEF) empfohlenen Erhöhung um monatlich 58 Cent auf 18,94 Euro auf den Weg brachten. Dabei verwiesen ARD und ZDF auch auf die jüngste Ministerpräsidentenkonferenz, die im Oktober keinen entsprechenden Entwurf beschlossen hatte.

Textgröße ändern: