Frankreichs Lottogesellschaft startet erfolgreich an der Börse
Nach fast 90 Jahren ist in Frankreich das staatliche Lottomonopol gefallen: Am Donnerstag ging die Lottogesellschaft Française des Jeux (FDJ) an die Pariser Börse. Der Anteil des Staats sinkt dadurch von 72 Prozent auf 20 Prozent. Die Regierung rechnet mit Einnahmen von mehr als zwei Milliarden Euro durch die Privatisierung.
Zum Börsenstart stieg der Kurs der Lottogesellschaft um mehr als 15 Prozent über den Ausgabepreis von 19,90 Euro. Zeitweise wurde die Aktie mit rund 23 Euro gehandelt, bei einem insgesamt schwachen Marktumfeld. Der französische Leitindex Cac 40 lag wegen Befürchtungen über neue internationale Handelsspannungen rund ein Prozent im Minus.
Wirtschaftsminister Bruno Le Maire begrüßte den starken Auftakt der Lottogesellschaft an der Börse. Dieser zeige, dass sich die Franzosen nach der Finanzkrise 2008 "mit der Wirtschaft und den Märkten wieder ausgesöhnt" hätten. Unter den rund 500.000 Zeichnern der Aktie waren nach seinen Angaben auch zahlreiche Kleinanleger.
In Frankreich ist es der erste Börsengang eines öffentlichen Unternehmens seit 2005. Daneben hat Präsident Emmanuel Macron auch eine Privatisierung der Pariser Flughafengesellschaft auf den Weg gebracht, um Geld in die Staatskassen zu spülen. Diese ist allerdings massiv umstritten.
(W.Uljanov--DTZ)