Umweltschützer verklagen Niedersachsen und NRW wegen Nitratbelastung im Wasser
Umweltschützer haben Klage gegen die Regierungen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen wegen der zu hohen Nitratbelastung im Grundwasser eingereicht. Zwei Drittel der deutschen Gebietsfläche der Ems-Region "befinden sich in einem schlechten chemischen Zustand", erklärten die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und die Naturschutzorganisation BUND am Mittwoch. Der Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter im Grundwasser werde an vielen Messstellen in der Region überschritten.
Die DUH reichte Klage beim Niedersächsischen Oberverwaltungsgericht in Lüneburg auf der Grundlage der Wasserrahmenrichtlinie ein, unterstützt wird sie vom BUND. Als Hauptgründe für das Problem sehen sie die Überdüngung und intensive Tierhaltung in der Region. Um die "Massen an Gülle und Gärresten bedarfsgerecht auf die Felder auszubringen", müsste Niedersachsen 200.000 Hektar größer sein, argumentieren die Umweltschützer.
Sie forderten die Regierungen beider Länder auf, ein Maßnahmenprogramm für die Flussgebietseinheit Ems zu erstellen. Nötig seien eine "flächengebundene Tierhaltung von maximal zwei Großvieheinheiten pro Hektar" sowie eine stärkere Förderung des ökologischen Landbaus.
Durch die zu hohe Nitratbelastung im Grundwasser hat Deutschland auch Ärger mit Brüssel, weil so europäische Vorgaben verletzt werden. Die EU fordert von Deutschland daher Maßnahmen zur Senkung der Nitratbelastung. Daher wird derzeit die Düngeverordnung verschärft.
(P.Vasilyevsky--DTZ)