Portal: Banken und Sparkassen verlangen hohe Dispozinsen von rund 10,17 Prozent
Banken und Sparkassen verlangen der Auswertung von Finanzexperten zufolge weiterhin hohe Dispozinsen. Wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe am Mittwoch unter Berufung auf eine Analyse des Portals biallo.de berichteten, liegt der durchschnittliche Dispozins in Deutschland derzeit bei 10,17 Prozent. Der Überziehungszins, also das Überziehen des eingeräumten Kreditrahmens, liegt demnach sogar durchschnittlich bei 12,54 Prozent.
Den höchsten Zinssatz verlangt der Untersuchung zufolge eine Raiffeisenbank in Bayern: Für das Überziehen des Girokontos müssen Kunden hier 13,75 Prozent bezahlen, gehen sie darüber hinaus, werden sogar 18,75 Prozent Überziehungszinsen fällig. Die vergleichsweise günstigsten Dispozinsen verlangen Onlinebanken – wie etwa die Deutsche Kreditbank mit jeweils 6,74 Prozent für den Dispo- und Überziehungskredit.
Auch bei den Sparkassen ist der Dispozins laut biallo.de hoch. So verlangt die Berliner Sparkasse 10,50 Prozent, die Hamburger Sparkasse 9,27 Prozent und die Sparkasse Duisburg 11,95 Prozent.
Verbraucherschützer kritisieren die hohen Dispo- und Überziehungszinsen. "Hier geht es offensichtlich nur um Gewinnmaximierung. Eigentlich wären Banken verpflichtet, ihre Zinssätze anzupassen", sagte Kay Görner von der Verbraucherzentrale Sachsen den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Er forderte einen "marktüblichen nachvollziehbaren Zins" von maximal vier bis fünf Prozent.
Die Deutsche Kreditwirtschaft sieht dagegen "marktgerechte Zinskonditionen", ausgelöst durch den "intensiven Wettbewerb unter Banken und Sparkassen". Für Kunden sei immer das "Gesamtpaket Girokonto" entscheidend sei, bei dem der Dispozins nur ein Kriterium unter vielen sei. Wer eine längerfristige Finanzierung benötige, solle stets andere Angebote nutzen.
(N.Loginovsky--DTZ)