BUND findet hohe Mengen illegaler Schadstoffe in Lichterketten
Kurz vor Weihnachten warnt die Umweltschutzorganisation BUND vor Schadstoffen in Lichterketten. Bei einer Stichprobe von vier Lichterketten und -schläuchen fanden die Tester im Labor teils hohe Mengen der illegalen Weichmacher Phtalate und Chlorparrafine etwa in den Kabelummantelungen, wie die Organisation am Dienstag mitteilte. Diese Chemikalien sind EU-weit verboten. Der BUND forderte die Hersteller auf, die Lichterketten umgehend vom Markt zu nehmen.
"Mit einem solch erschreckenden Ergebnis haben wir nicht gerechnet", sagte BUND-Chef Olaf Bandt. Die Umweltorganisation leitete die Testergebnisse an die zuständigen Behörden weiter und forderte sie auf, das Schnellwarnsystem der EU zu aktivieren.
Mit einem Rückruf sei es nicht getan, sagte Bandt: "Hersteller von Alltagsprodukten müssen offenlegen, welche Chemikalien in ihren Produkten eingesetzt werden, so wie es bei Kosmetik bereits der Fall ist." Auch die Politik sei gefordert, für mehr Transparenz zu sorgen.
BUND-Schadstoffexpertin Ulrike Kalle erklärte, die Testergebnisse wiesen auf ein grundsätzliches Problem hin: "Die Ergebnisse zeigen wieder einmal, dass viele Unternehmen ihre Lieferkette nicht im Griff haben." Händler und Produkthersteller müssten ihren Lieferanten "endlich" klare Vorgaben machen und die Ware regelmäßig auf Schadstoffe überprüfen. Die eingesetzten Chemikalien belasteten nicht nur die menschliche Gesundheit, sondern auch die Umwelt – "bei uns und in den Produktionsländern".
(N.Loginovsky--DTZ)