Deutsche Tageszeitung - Greenpeace fordert Abschaltungen von Kohlekraftwerken noch in diesem Jahr

Greenpeace fordert Abschaltungen von Kohlekraftwerken noch in diesem Jahr


Greenpeace fordert Abschaltungen von Kohlekraftwerken noch in diesem Jahr
Greenpeace fordert Abschaltungen von Kohlekraftwerken noch in diesem Jahr / Foto: ©

Greenpeace hat die Bundesregierung aufgefordert, noch in diesem Jahr die ersten Kohlekraftwerke abzuschalten. 25 Umweltschützer demonstrierten am Montag am Braunkohlekraftwerk Neurath in Nordrhein-Westfalen; sie malten ein 22 Meter großes X auf den 100 Meter hohen Kühlturm und hängten darunter ein Banner mit der Aufschrift "Abschalten". Neurath gehört laut Greenpeace zu den klimaschädlichsten Kraftwerken Europas.

Textgröße ändern:

Die von der Bundesregierung eingesetzte Kohlekommission hatte sich im Januar auf einen Kohleausstieg spätestens bis 2038 verständigt. Verknüpft werden soll dies mit umfangreichen Strukturhilfen für die betroffenen Regionen, vor allem in Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt.

Greenpeace hat dem Kompromiss ebenso wie andere Umweltverbände zugestimmt, zugleich aber in einem Sondervotum das Enddatum 2038 als zu spät kritisiert. Seither gibt es immer wieder Kritik an den Verzögerungen bei der Umsetzung der Empfehlungen und dem Fortgang des Braunkohleabbaus auch in sensiblen Bereichen, etwa in unmittelbarer Nähe des Hambacher Waldes in Nordrhein-Westfalen.

"Sollte Wirtschaftsminister Peter Altmaier den Kohleausstieg weiter ausbremsen, kündigt er damit den mühsam ausgehandelten Kohlekompromiss auf", kritisierte Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid am Montag. Bis 2022 sollten laut Kohlekompromiss schrittweise 2,1 Gigawatt an Braunkohlekapazitäten vom Netz gehen. "Wenn die Union den Ernst der Klimakrise und den Wunsch von Millionen Menschen im Land akzeptiert, dann muss sie noch in diesem Jahr die ersten Kohlemeiler abschalten."

(M.Dorokhin--DTZ)

Empfohlen

Frankreich schickt letzten Atommüll zurück nach Deutschland

Deutschland erhält seinen letzten Atommüll aus Frankreich zurück: Vier Container mit hoch radioaktivem Material hätten am Dienstag den Bahnhof Valognes in der Nähe der Wiederaufbereitungsanlage La Hague Richtung Deutschland verlassen, teilte der staatliche Atomkonzern Orano mit. Dabei handle es sich um den 13. und letzten Transport von hochradioaktivem Material. Nach Informationen der Umweltorganisation Greenpeace ist er für das 2019 abgeschaltete Atomkraftwerk Philippsburg nahe der französischen Grenze bestimmt.

Schäden an Unterwasser-Kabeln in der Ostsee wecken Verdacht auf Sabotage

Schäden an zwei wichtigen Unterwasser-Kabeln in der Ostsee binnen 48 Stunden haben in Deutschland, Finnland und Schweden den Verdacht auf Sabotage laut werden lassen. Ein solcher Vorfall wecke "sofort den Verdacht, dass absichtlich Schaden angerichtet wird", erklärten am Dienstag Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und ihre finnische Kollegin Elina Valtonen. Zuvor waren Schäden sowohl an einem Telekommunikations-Kabel zwischen Deutschland und Finnland als auch an einem derartigen Kabel zwischen Schweden und Litauen bekannt geworden.

Studie der Regierung sieht großes Potenzial für Solaranlagen an Fernstraßen

An Autobahnen und Bundesstraßen in Deutschland gibt es einer Studie der Bundesregierung zufolge große Potenziale für den Bau von Solaranlagen. Wie das Bundesverkehrsministerium am Dienstag mitteilte, könnten entlang der Straßen, an Lärmschutzwällen und Parkflächen insgesamt bis zu 54 Gigawatt Leistung installiert werden. Demnach wurden etwa 250.000 potenziell geeignete Flächen erfasst.

ARD und ZDF ziehen erneut für höheren Rundfunkbeitrag vor Bundesverfassungsgericht

ARD und ZDF ziehen für einen höheren Rundfunkbeitrag erneut vor das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. Beide öffentlich-rechtlichen Sender begründeten dies am Dienstag damit, dass die Bundesländer bisher keine Umsetzung der von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarf der Rundfunkanstalten (KEF) empfohlenen Erhöhung um monatlich 58 Cent auf 18,94 Euro auf den Weg brachten. Dabei verwiesen ARD und ZDF auch auf die jüngste Ministerpräsidentenkonferenz, die im Oktober keinen entsprechenden Entwurf beschlossen hatte.

Textgröße ändern: