Deutsche Tageszeitung - Klassische Rollenbilder bestimmen noch immer die Berufswahl

Klassische Rollenbilder bestimmen noch immer die Berufswahl


Klassische Rollenbilder bestimmen noch immer die Berufswahl
Klassische Rollenbilder bestimmen noch immer die Berufswahl / Foto: ©

Die klassischen Rollenbilder bestimmen noch immer die Berufswahl. Allerdings ist der Frauenanteil bei Polizei und Gerichten gestiegen, und es arbeiten mehr Männer in der Altenpflege und in Kitas, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag anlässlich des Internationalen Männertags mitteilte.

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Männer dominieren in Deutschland nach wie vor viele technische Berufe. Im Jahr 2018 arbeiteten fast zwei Millionen Männer im Bereich Maschinen- und Fahrzeugtechnik. Mit 89 Prozent lag der Männeranteil in dieser Berufsgruppe noch um vier Prozentpunkte höher als in Informatik- und anderen Informations- und Kommunikationstechnikberufen.

Der Frauenanteil veränderte sich in diesen männlichen Domänen kaum. Während im Vergleich zum Jahr 2012 der Anteil von Informatikerinnen um lediglich zwei Prozentpunkte auf 15 Prozent stieg, sank er zeitgleich bei Maschinen- und Fahrzeugtechnikerinnen auf elf Prozent (minus ein Punkt).

Etwas mehr Bewegung herrscht bei Polizei, Kriminaldiensten, im Gerichts- und Justizvollzug. Dort erhöhte sich der Frauenanteil von 2012 bis 2018 von 20 Prozent (59.000 Frauen) auf immerhin 24 Prozent (72.000 Frauen).

Umgekehrt legen Männer in den eher als Frauenberufe geltenden Jobs wie der Altenpflege leicht zu. 2018 stieg der Anteil von Pflegern im Vergleich zu 2012 um zwei Punkte auf 16 Prozent. 110.000 Pfleger standen hier 583.000 Kolleginnen gegenüber.

Auch in die Kindertagesbetreuung zieht es mehr Männer, auch wenn ihr Anteil nach wie vor gering ist. Im März 2019 arbeiteten 42.200 Männer in Kitas oder als Tagesvater. Das waren 6,4 Prozent der Beschäftigten und damit ein doppelt so hoher Anteil als noch vor zehn Jahren, als es erst 13.500 Männer in diesen Berufen gab.

An den Schulen verteilen sich die Geschlechter indes sehr unterschiedlich, wie das Bundesamt berichtete. So sind Männer nach wie vor selten als Grundschullehrer tätig. 2018 waren es rund 200.000 – ihr Anteil sank seit 2012 damit leicht auf neun Prozent.

Auch an allgemeinbildenden Schulen waren 2018 nur etwas über ein Viertel (27 Prozent) der insgesamt etwa 830.000 Lehrer männlich. Im Vergleich zum Jahr 2012 sank ihr Anteil damit um rund zwei Prozentpunkte. An den Hochschulen sind Männer dagegen in der Überzahl. Hier liegt ihr Anteil bei 58 Prozent.

(W.Uljanov--DTZ)

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