Flixbus will Mehrwertsteuersenkung auch für Fernbustickets einklagen
Das Unternehmen Flixbus läuft Sturm gegen die geplante Mehrwertsteuersenkung für Bahntickets und will eine Senkung auch für Fernbusse einklagen. Andernfalls drohe eine "massive" Verschiebung der Rahmenbedingungen im Fernverkehr, sagte ein Sprecher des Unternehmens am Mittwoch. Bliebe es bei der einseitigen Mehrwertsteuersenkung nur für die Bahn, müsste Flixbus das Streckennetz "um voraussichtlich 30 Prozent" einschränken. "Wir werden die Mehrwertsteuerreduzierung für den Fernbus also einklagen."
Das kürzlich von der Bundesregierung beschlossene Klimapaket sieht vor, die Mehrwertsteuer auf Bahntickets im Fernverkehrs ab 2020 auf sieben Prozent zu senken, im Nahverkehr gilt der ermäßigte Satz bereits. Auf Fernbustickets werden allerdings weiterhin 19 Prozent Mehrwertsteuer fällig.
Flixbus will nach eigenen Angaben nun vor den Europäischen Gerichtshof (EuGH) ziehen und auch Beschwerde bei der EU-Kommission einlegen. Außerdem plant das Unternehmen eine Verfassungsbeschwerde in Deutschland, sobald das Gesetz zur Senkung der Steuer im Bahnverkehr in Kraft getreten ist.
Flixbus sieht bei den Plänen der Regierung, die die "beliebten Fernbusse ermöglicht" habe, eine Ungleichbehandlung von Fernbahn und Fernbus. Das wiederum verletze den Grundsatz der steuerlichen Neutralität sowie Europarecht. Der Anbieter stützt sich dabei auf das Gutachten eines Steuer- und Finanzrechtsexperten.
(W.Uljanov--DTZ)